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Starke Nachfrage nach Wohneigentum in Neumarkt

12.07.2016 Neumarkt.

Wohnimmobilien sind im Raum Neumarkt weiterhin sehr gefragt. Bei der Finanzierung spielen langfristige Zinssicherung und staatliche Förderung eine immer größere Rolle. Das betonten Vertreter der Sparkasse Neumarkt-Parsberg und der LBS Bayern heute bei einem Pressegespräch.

„Vielerorts ist Wohnraum – insbesondere bezahlbarer Wohnraum – knapp geworden. Ein wesentlicher Grund für dieses Ungleichgewicht ist die seit langem nicht ausreichende Neubautätigkeit“, erklärte Erwin Bumberger, Vorstandsmitglied der LBS Bayern. Demnach wurden für 2015 bayernweit rund 46.500 Baufertigstellungen in neuen Wohnungen gemeldet. Das entspricht zwar einer Steigerung von rund 70 Prozent seit 2009. Doch es ist immer noch weit weniger als der Bedarf. Bayerns Innenminister hat wiederholt 70.000 neue Wohneinheiten pro Jahr als Ziel genannt.

Auch für die Region Neumarkt gilt: „Leider gibt der Markt nicht so viele Objekte her, wie gesucht werden. Zwar sind die Baufertigstellungen seit dem Tiefpunkt im Jahr 2010 gestiegen. Damit sehen wir uns auf gutem Weg. Allerdings heißt das noch nicht, dass das Wohnraumangebot in Quantität und Qualität bereits überall der Nachfrage gerecht wird“, sagte Stefan Wittmann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neumarkt-Parsberg. Bei der Sparkasse sind derzeit 7500 Interessenten mit einem konkreten Immobiliengesuch registriert.

Der Wohnflächenbedarf wird weiter zunehmen. Die Bevölkerungszahl in Bayern steigt laut der Vorausberechnung des Landesamts für Statistik auf 13,3 Millio- nen Menschen im Jahr 2030 – über eine halbe Million mehr als heute. Noch stärker wächst die Zahl der Haushalte. Zudem beanspruchen die Menschen mehr Wohnfläche. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung prognostiziert, dass der Wohnflächenbedarf im Landkreis Neumarkt bis 2030 von 5,5 auf fast 6 Millionen Quadratmeter zunimmt. Dies entspricht einem Wachstum von neun Prozent.

Höhere Preise für Eigenheime

Die anhaltend hohe Wohnimmobiliennachfrage und das große Interesse an Eigenheimen haben auch im vergangenen Jahr zu steigenden Preisen geführt, wie die Daten der von Sparkassen und LBS vermittelten Objekte zeigen. Für gebrauchte Eigentumswohnungen erzielten die Makler bei Sparkassen und LBS mit durchschnittlich 151.000 Euro einen um acht Prozent höheren Kaufpreis als im Vorjahr. Ein gebrauchtes Haus – dabei wird nicht zwischen Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder Ein- und Zweifamilienhaus unterschieden – wechselte im vergangenen Jahr im bayerischen Durchschnitt für 263.000 Euro den Besitzer. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Erhebungen bei den Maklern von Sparkasse und LBS zufolge kosten neue Doppel- und Reihenhäuser im Raum Neumarkt zwischen 220.000 und 370.000 Euro sowie neue Eigentumswohnungen zwischen 2100 und 3300 Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte Doppel- und Reihenhäuser sind zwischen 130.000 und 275.000 Euro zu haben, gebrauchte Eigentumswohnungen zwischen 1000 und 2600 Euro pro Quadratmeter.

Schutz vor steigenden Zinsen besonders wichtig

„Die teils deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre werden durch die historisch günstigen Finanzierungszinsen abgemildert oder sogar aufgewo- gen“, betonte LBS-Vorstandsmitglied Bumberger. „Wenn die Zinsen in zehn Jahren aber wesentlich höher liegen als heute, drohen erhebliche Mehrbelastungen für die Finanzierung. Deshalb setzen immer mehr Menschen auf langfristige Zinssicherung. Der Bausparvertrag ist das originäre Produkt, um sich bis zur letzten Rate vor steigenden Zinsen zu schützen“, erklärte er. Die Bayerische Landesbausparkasse hat 2015 eine Bausparsumme von 8,8 Milliarden Euro im Neugeschäft erzielt – ein neuer Rekord in der über 85-jährigen Unternehmensgeschichte.

Sparkasse erreicht hohes Niveau bei Wohnbaukrediten

Die Sparkasse Neumarkt-Parsberg hat im vergangenen Jahr Wohnbaukredite in Höhe von 83 Millionen Euro ausgezahlt. „Damit wurde das bereits hohe Vorjahresniveau noch einmal um ein Drittel übertroffen. Auch dies spricht für die Stärke des Immobilienmarkts in der Region“, betonte Wittmann. Von der Sparkasse und dem LBS-Außendienst in der Region wurden rund 2700 LBS- Bausparverträge mit einer Summe von 125 Millionen Euro vermittelt. Insgesamt gibt es in der Region bereits über 2000 LBS-Wohnriesterverträge. Gerade im Zinstief komme der staatlichen Förderung besondere Bedeutung zu, sagte Bumberger. „Wohnriester trägt wesentlich dazu bei, dass sich mehr Menschen den Wunsch nach einem Eigenheim erfüllen können. Das eigene Zuhause ermöglicht es, für das Alter vorzusorgen, ohne Renditen am Kapitalmarkt erzielen zu müssen. Denn die Rendite des Eigenheims ist die ersparte Miete.“

Moderater Preisanstieg erwartet

Im bayerischen Durchschnitt rechnen die Experten von LBS und Sparkasse erneut mit Preissteigerungen, aber in geringerem Umfang als in den Vorjahren. Auch in der Region Neumarkt erwarten sie, dass sich die Preise für Wohnimmobilien auf hohem Niveau stabilisieren werden. In besonders gefragten Lagen – etwa in der Stadt Neumarkt – sind aber weitere Preisanstiege möglich.

Erwin Bumberger, Vorstandsmitglied der LBS
Stefan Wittmann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neumarkt-Parsberg
Torsten Walter, Leiter Immobiliencenter Sparkasse Neumarkt-Parsberg
Foto: Sparkasse Neumarkt
 

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