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Seit nahezu vierzig Jahren musikalischer Stammgast in der Kneipenbühne

17.03.2024 Oberweiling.

Oberweiling am vergangenen Samstag: Seit nahezu vierzig Jahren ist Jonny Pickel musikalischer Stammgast in der Kneipenbühne – bislang als (Kontra-)Bassist höchster Güte. Während dieser außerordentlichen Zeitspanne überraschte er immer wieder mit seiner Vielseitigkeit als Rock’n’Roller, Blueser und Jazzer.

Am Samstag fügte er eine weitere Facette seines Könnens hinzu: als Bassklarinettist, Sänger und höchst amüsanter, kurzweiliger Conférencier; und auch der Stil, den er präsentierte, war überraschend und neu: „Latin Music“ in all ihren Facetten stand auf dem Programm des kurzweiligen Abends, der von den zahlreichen Gästen im O’wei mit Begeisterung aufgenommen wurde. Es ist schon verblüffend, dass so viele Melodien, die auf der Setlist standen, so gut wie jedem Gast bekannt waren. Von „Mas Que Nada“ bis „Corcovado“, von „One Note Samba“ bis „Desafinado“, von „a“ bis „z“ war so ziemlich alles dabei, was zum Mitsummen anregte und von Ohrwurmqualität geprägt war – von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Was aber wäre ein so außergewöhnlicher Musiker wie Pickel, wenn er nicht gleichwertige Mitstreiter an seiner Seite hätte?

Da war der Tastenmann Gerhard Zintel, der eine harmoniereiche und zuverlässige Grundlage für Pickels Improvisationen schuf. Zudem profilierte er sich stets durch rhythmische Finessen und wählte sich witzig, vielleicht sogar hinterfotzig ins unbewusste Hörerlebnis ein: so baute er in Net Edderleys “Jive Samba“ überraschend organisch die Titelmelodie der deutschen Kultserie „Raumpatrouille Orion“ ein. Das war großartig!

Der dritte Mann im Team, der Schlagzeuger Vinzent Kusche, durfte als Ersatz einspringen, da der Stammdrummer Robin Pürschel aus gesundheitlichen Gründen verhindert war. Kusche, mit Latin-Grooves nicht wirklich erfahren (man muss ihn mehr der Blues-, Jazz- und Rock-Ecke zuordnen), konnte nach nur zwei Übungssessions mit den anderen beiden nicht nur mithalten, sondern mit ein paar hervorragenden Soli Glanzpunkte und Highlights setzen in einem Konzert, das auch aufgrund von Kusches Mitwirkung viel Freude bereitete und nach Wiederholung schreit.



Foto: Golly Hertlein

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