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Sammelbestellung Balkonsolaranlagen ausgeliefert

08.12.2022 Neumarkt / Landkreis.

Die Freude war groß, die bestellten Anlagen endlich in Händen zu halten. Die Wartezeit dafür dagegen zermürbend lang. Bereits im Juli wurde auf Initiative der Klimaschutzmanagerin Kathrin Kimmich eine Sammelbestellung für Balkonsolaranlagen gestartet. Die Anlagen stammen von einem der wenigen verbliebenen deutschen Hersteller, Sunset Solar, aus Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Lediglich beim Wechselrichter, der ebenfalls von einer deutschen Firma produziert wird, fehlte ein kleiner Chip aus Asien. Und dieser ließ über ein halbes Jahr auf sich warten.

Die Geduld der Interessenten, die gehofft hatten, den Sommer über bereits mit ihrer Balkonsolaranlage Strom zu sparen war nahezu am Ende.

Am Dienstag nachmittag nun wurden die Anlagen zentral auf dem Schotterparkplatz zwischen Neuem Markt und Neumarkter Lammsbräu ausgeteilt. In einem Zeitfenster von vier Stunden konnten die Besteller ihre Ware abholen. Für die Akteure vor Ort waren diese 4 Stunden in Eiseskälte und bei Nieselregen eine echte Herausforderung. Aber gegen 14:00 Uhr hatte auch der letzte Kunde seine Anlage abgeholt. Insgesamt 35 Anlagen wurden somit verteilt.

Viele kamen mit Kombis, einige mit Anhänger. Nichtsdestotrotz war es oft Millimeterarbeit, die doch ziemlich breiten Module in die Autos zu verfrachten.

Nun bleibt zu hoffen, dass es bis zum nächsten Sommer bereits einige sonnige Tage gibt, die Ertrag bringen. Die Mitarbeiterin der Firma, Frau Antje Langnickel, berichtete von ihrer eigenen Anlage, die sie bereits seit mehreren Jahren in Betrieb habe. Diese erwirtschafte pro Jahr im Schnitt ca. 600 kWh. Bei einem Strompreis von 40 ct. sind das immerhin 240 € Ersparnis im Jahr. Damit amortisiert sich eine solche Anlage innerhalb von 6-7 Jahren.

Bei den Bestellern, die aus Postbauer-Heng, Pyrbaum oder Mühlhausen stammen (immerhin 13 an der Zahl), gibt es zusätzlich eine kommunale Förderung, die die Amortisationszeit auf knapp 5 Jahre verkürzt. Bei einer Lebensdauer von mindestens 20 Jahren auf jeden Fall lohnenswert, auch wenn das deutsche Produkt deutlich teurer war als asiatische Pendants.
Ganz so unkompliziert, wie ursprünglich gedacht, funktionieren die Anlagen leider nicht. Stecker rein und los (plug and play) geht nicht so einfach. Man braucht sowohl eine besondere Steckdose, als auch den richtigen Zähler, den man sich gegebenenfalls noch vom Netzbetreiber setzen lassen muss, sofern man noch einen alten Drehstromzähler hat.  

Und doch ist eine Balkonsolaranlage, auch wenn einige sie auf dem Carport oder sogar im Garten platzieren wollen, ein kleiner aber feiner Beitrag zur Energiewende. Nicht jeder kann oder will sich eine große Anlage auf dem Dach leisten, auch wenn selbst diese eigentlich immer rentabel sind.

Für eine zweite Sammelbestellung von Balkonsolaranlagen im Frühjahr 2023 gibt es bereits ca. 20 Interessenten. Wer Interesse hat, kann sich bei der REGINA GmbH vormerken lassen.



Verladeaktion von 35 Balkonsolaranlagen an ihre stolzen neuen Besitzer - Foto: Kathrin Kimmich und Sarah Plentinger
 

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