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Red Manhole spielten in Oberweiling

Die drei Jungs von „Red Manhole“ begannen am Samstag vor leider viel zu wenigen Zuhörern das neue Kneipenbühnenjahr recht nachdenklich mit John Lennons „Imagine“. In diesem Song fordert der Exbeatle dazu auf, sich vorzustellen, wie eine bessere Welt aussehen könnte: ohne Gier und ohne falschen Glauben.

Warum „Red Manhole“ diesen wunderbaren Traum in Erinnerung riefen, liegt auf der Hand. Die Ereignisse in Paris lassen niemanden kalt; so auch das Würzburger Trio nicht.

Nilz, Sven und Aggi präsentierten Lennons Jahrtausendwerk der Popgeschichte ohne Schnörkel, ohne Allüren, knapp und ehrlich. Auf diese Weise gestalteten die Drei übrigens auch den Rest des Abends mit  einer virtuosen Mischung aus Punk und Polka, Klassik und auf die Schippe genommenen Schlagern. Stücke wie Mozarts „Sonata Facile" und Richard Claydermans unsägliches Geklimpere wurden ebenso wie Paolo Contes grandioses „Azurro“ und Deep Purples „Smoke On The Water“ in einen ganz neuen und stets überraschenden Kontext katapultiert.

Das musikalisch auf oberstem Niveau agierende Trio – sowohl präzise in der Umsetzung  der Arrangements als auch in textlicher wie musikalischer Hinsicht hoch kreativ bei freien Improvisationen – hatte vor allem eine Menge hitverdächtiger eigener Lieder im Repertoire: etwa „Pitta“, „Der rote Pirat“ oder „Neue Schuhe“ aus der brandneuen CD.

Die paar gecoverten Songs, vielleicht eine Verbeugung vor großen Vorbildern, wurden jedenfalls ganz unprätentiös eingebunden in ein Feuerwerk von Hochgeschwindigkeits-Grooves, denen sich niemand entziehen konnte. Wild und lustvoll-fröhlich präsentierte man da eine Mischung aus Klezmer, Indie, Klassik, Punk und Psycho, aufgrund derer die Pulsfrequenz der Zuhörer in ungeahnte Höhen schnellte.

Entsprechend begeistert war das Publikum, bevor es sich – um nach Hause zu gelangen – in den klimagewandelten Wintersturm werfen musste.

Bericht & Foto: Golly Hertlein Kneipühhne Oberweiling

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