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Neumarkter Familien pflanzen einen Zukunftswald zugunsten der Natureheart Foundation for Kids

05.03.2024 Deining.

Die erste von drei Pflanzaktionen für Familien fand im Wald bei Straußmühle statt.
 
Insgesamt kamen 11 Erwachsene mit 12 Kindern zu der Spendenaktion in den Forst, um den dortigen Wald zukunftsfähig zu machen.
 
Gepflanzt wurden vor allem Bergahornbäume und Linden, da mit diesen Bäumen in der Region gute Erfahrungen gemacht wurden. Welche Bäume ausgewählt wurden, hängt aber nicht nur von der Region ab, sondern auch vom Klima und verschiedenen anderen Faktoren, erklärt Manfred Kaiser vom Hofgut Straußmühle. Damit auch die Bienen glücklich werden, gibt es dazwischen einige Wildkirschbäume.
 
Für jeden gepflanzten Baum fließt eine Spende an die Natureheart Foundation for Kids in Neumarkt.
 
Normalerweise wird für die Aufforst-Tätigkeiten pro Baum ein Betrag zw. 80 Cent und einem Euro gezahlt. Wegen der vielen fleißigen Unterstützer-Familienaus der Bionorica, der Grundschule Bräugasse und der Stadtverwaltung Neumarkt, hat sich Herr Kaiser entschlossen einen Euro pro gepflanzten Baum an die Natureheart Foundation for Kinds spenden. „Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser Aktion nicht nur Bäume pflanzen und wertvolles Wissen an die Familien weitergeben, sondern damit auch die Kinderstiftung bei ihrer Arbeit unterstützen können. Ein dreifacher Gewinn für alle!“
 
Gepflanzt werden die jungen Bäume mit einer Größe von 80-120cm mit dem Holspaten. Durch das spezielle Gerät entsteht ein ausreichend tiefes Loch im Boden. Da die Pflanzen erst einmal versetzt wurden, ist das Wurzelwerk noch nicht so groß und kann einfach eingesetzt werden.
 
Damit auch die großen und kleinen PflanzerInnen auf ihre Kosten kamen, gab es neben der vielen frischen Luft, Essen und Trinken auch viele interessante Informationen rund ums Baumpflanzen. So können die Teilnehmenden nun mit Fachbegriffen wie Bestockung, Blöße oder Einschlag und Fegeschutz punkten.
 
Die nächsten Pflanztermine sind am 9. und 16. März. Bei Interesse wären am 16.03. noch Plätze frei.
 
Warum brauchen wir einen Zukunftswald?
 
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellen die prognostizierten Klimaveränderungen Ökosysteme aller Art vor große Herausforderungen – insbesondere den Wald. Das setzt Landwirte und Waldbesitzerinnen und -besitzer vor neue Herausforderungen beim Umbau ihres Waldbestands. Nadelholz-Reinbestände z. B. kommen schon heute an ihre Grenzen und verzeichnen große Ausfälle. Durch die extremen Wetterereignisse, wie Trockenheit und Stürme, nehmen Schädlingsbefall und Zuwachseinbußen spürbar zu. Auch die vor Jahren gern gepflanzte Esche fiel größtenteils dem Eschentriebssterben zum Opfer.
 
Daher bauen Waldbesitzerinnen und -besitzer, wie die Familie Kaiser in Straußmühle, seit über 30 Jahren ihren Wald um. Dabei gibt es viel zu lernen. Auch Fehler werden gemacht, wie die Pflanzung der Esche, die leider einen 90% Ausfall hatte. Guten Erfolg haben Bäume wie Bergahorn, Winterlinde, Stieleiche, Traubeneiche, Roteiche und Rotbuche – dazwischen immer wieder Wildkirsche und Wildapfel.
 
Aktuell sagt Herr Kaiser, stehe sein Wald auch noch zu dicht und müsse gelichtet werden. Daher würde bei der Pflanzung auch ein großer Abstand von 1,50-2 m eingehalten werden, um dem in Zukunft vorzubeugen.
 
Es gibt immer viel zu tun.
 
Warum ist der Wald so wichtig für uns?
 
Die meisten Wälder in Bayern erfüllen laut Kaiser viele Funktionen gleichzeitig. Eine der wichtigsten ist die als CO2-Binder und Sauerstoffproduzent.
 
Daneben liefern die Wälder z.B. mit dem Holz einen vielseitig einsetzbaren nachwachsenden Rohstoff. So ist das Multitalent Holz sowohl Baustoff als auch Energieträger zugleich. Auch große Teile unseres Trinkwassers werden durch den Waldboden gefiltert und gesammelt.
 
Neben diesen beispielhaften Fakten gibt der Naturraum Wald uns Menschen die unbezahlbare Möglichkeit zur Ruhe und Erholung. Ein Mischwald ist ein idealer Schattenspender. Durch die Beschattung ist die Bodentemperatur um 4°C kühler als in einem Nadelwald. In Zeiten der globalen Erwärmung ein wichtiger Faktor. Auch in Sachen Waldbrandgefahr ist diese Form des Waldes weniger gefährdet als die der reinen Nadelwälder. Nicht zuletzt ist für viele Tier- und Pflanzenarten, z.B. für den Hirschkäfer, der Lebensraum Wald unersetzbar.
 
Aus diesen und vielen weiteren Gründen ist es wichtig, sich für den Waldumbau zu engagieren.
 
Ganz klar ist, welches Projekt die Stiftung mit der Spende fördert:
 
Die Gelder fließen 1:1 in unser Leuchtturmprojekt „Kindertreff“. Die Eröffnung dieser besonderen pädagogischen Einrichtung ist für 2025 geplant. Im „Natureheart Kindertreff“ finden zukünftig Kinder zwischen 6 und 12 Jahren in der Pulverturmgasse 16 in Neumarkt ein zweites Zuhause. Das Angebot wird durch die Förderung der Stiftung kostenfrei und offen für alle sein. Die zwei Häuser am Stadtgraben werden aktuell noch von der Stadt Neumarkt saniert und zusammengelegt. So entsteht ein heimeliges Umfeld für die Kinder.
 
Für Professor Dr. Michael A. Popp, Gründer und Vorstand der Natureheart Foundation for Kids, ist es eine Herzensangelegenheit, dass Kinder, egal aus welcher Familie, einen liebevollen Ort zum Spielen und "Spaß haben" bekommen – ohne finanzielle Hürden.
 
Zur Stiftung:
 
Die im Jahr 2007 von Professor Dr. Popp gegründete Stiftung hilft Kindern und Jugendlichen in sozialen und medizinischen Einrichtungen in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt. Bislang hat die Natureheart Foundation über 45 Projekte initiiert und Hilfsmaßnahmen von über 3,7 Mio. Euro finanziert. Ein weiteres Anliegen der Stiftung ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Verständnis für die Natur zu fördern.
 
 
Manfred Kaiser vom Hofgut Straußmühle (5. Erwachsener v. links), Dr. Franziska Hutzler Leiterin der Natureheart Foundation for Kids (2. Erwachsener v. rechts) und die Teilnehmer-Familien der Aktion am 02.03.2024. Fotograf: Timo Sippl
 
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