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Mit einer Blutspende bis zu drei Leben retten

01.04.2017 Neumarkt.

94 Prozent der Bevölkerung in Deutschland halten Blut spenden für wichtig, aber nur 7,5 Prozent spenden in Bayern tatsächlich. Die Zahlen zeigen, dass gesellschaftliches Engagement oft ein Lippenbekenntnis bleibt. Doch ohne genügend Blutspender, die für ihre Mitmenschen regelmäßig Blut spenden, haben viele Patienten keine Überlebenschance.

Das Telefon im Institut für Transfusionsmedizin in München klingelt. Am anderen Ende ein Krankenhaus, das dringend eine Blutkonserve der Blutgruppe Null mit dem Rhesusfaktor negativ für einen Notfallpatienten benötigt. Die passende Konserve mit roten Blutkörperchen wird von einer Mitarbeiterin des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes (BSD) aus dem Kühlregal genommen und per Kurier ins Krankenhaus gebracht.

Bis gespendetes Blut einem Patienten im Krankenhaus zugutekommen kann, muss es zunächst gefiltert, untersucht, zentrifugiert und in seine Bestandteile aufgeteilt werden. Alle Blutspenden, die in Bayern geleistet werden, gelangen dazu nach dem Blutspendetermin in das Produktions- und Logistikzentrum ins unterfränkische Wiesentheid.

Aus einer Blutspende entstehen bis zu drei Blutprodukte
Die Blutspenden werden dort in ihre drei Hauptbestandteile, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Blutplättchen (Thrombozyten) und das Blutplasma aufgetrennt. Parallel dazu werden die Spenden auf unterschiedliche Krankheiten, wie beispielsweise Hepatitis, HIV und Syphilis, getestet. Bestehen keine Auffälligkeiten, sind die drei gewonnenen Blutpräparate bereit für die Transfusion und können einem Patienten helfen, zum Beispiel nach einem Unfall, im Rahmen einer Krebstherapie oder bei einer Operation.

Ohne Blutspenden könnte Miriam nicht überleben
Auch Miriam ist regelmäßig auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen. Das Mädchen leidet seit ihrer Geburt an einer chronischen Blutarmut und braucht alle drei Wochen frisches Blut, um zu überleben: www.gegen-gleichgueltigkeit.de/miriam

Damit bei Bedarf die Blutkonserven schnell bereit stehen, werden diese auf die sechs Standorte des BSD in ganz Bayern verteilt, berichtet Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann vom BRK-Kreisverband Neumarkt. Nur das Blutplasma lagert bei minus 40°C im Tiefkühlager in Wiesentheid und kann nur von dort aus abgerufen werden. Weitere Infos zur Verarbeitung der Blutspende gibt es im Video auf der BSD-Website unter www.blutspendedienst.com/videos-zur-blutspende.

Blutspendetermine im Monat April 2017:
Montag, 03.04.2017 Neumarkt BRK-Seniorenzentrum 15.00 – 20.00 Uhr Friedenstraße 29
Dienstag, 04.04.2017 Deining Volksschule 17.00 – 20.30 Uhr
Montag, 10.04.2017 Pyrbaum Grundschule 18.00 – 21.00 Uhr
Montag, 24.04.2017 Berching Volksschule 16.00 – 20.30 Uhr

Wer Blut spenden kann:
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 73 Jahren. Als Erstspender sollte man nicht älter als 64 sein. Frauen können viermal, Männer sogar sechsmal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollen die Blutspender/innen ihren Blutspendeausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Lichtbildausweis.

Blutspendetermine und Informationen
(auch zum kostenlosen Gesundheitscheck) sind unter der kostenlosen Hotline des Blutspendedienstes 0800 11 949 11 zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr oder unter www.blutspendedienst.com im Internet abrufbar.

Der Blutspendedienst des BRK (BSD)
wurde 1953 vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Auftrag gegründet, die Versorgung mit Blutprodukten in Bayern sicherzustellen. Er trägt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Als modernes pharmazeutisches Unternehmen ist der BSD heute ein aktiver Partner im bayerischen Gesundheitswesen. Mit seinen ca. 650 engagierten Mitarbeitern organisiert der BSD jährlich in 65 bayerischen Landkreisen etwa 4.400 Blutspendetermine.

In der Mediathek
bietet der Blutspendedienst des BRK u.a. Bilder aus seinem Produktions- und Logistikzentrum in Wiesentheid und vom Blutspenden. Außerdem finden Sie dort Infografiken, z.B. zum Ablauf einer Blutspende und Videos mit Geschichten der Blutspendeempfänger Miriam und Felix Brunner, die nur dank der Blutspenden eine Überlebenschance haben. Sie geben den oftmals anonymen Patientinnen und Patienten ein Gesicht.

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