Das Nachrichtenportal für Neumarkt/OPf.
Donnerstag, 25.04.2024 / 17:54:59 Uhr
Neumarkt/OPf.

8° C

 Nachrichten / Land

Kartoffeln klauben und Ziegen füttern? - Bio-Landwirtschaft zum Mitmachen begeisterte Kinder

21.09.2021 Neumarkt / Landkreis.

Viel Spaß hatten die Kinder beim Kartoffeln klauben auf dem Acker von Biolandwirt Jakob Ehemann in Oberndorf (rechts), der die Aktion im Rahmen der anbot und mit Rosi Ehemann (links) und Sandra Foistner, Projektmanagerin der Öko-Modellregion (3.v.l.) durchführte. - Foto: Sandra Foistner

Kartoffeln klauben wie früher und einen kurzweiligen Tag auf dem Ziegenhof erleben und dabei selbst Butter herstellen, das konnten Kinder in den Sommerferien auf Bio-Bauernhöfen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. im Rahmen der Bioerlebnistage 2021 – organisiert von der Öko-Modellregion Landkreis Neumarkt i.d.OPf..

41 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren durften den Ziegenhof von Maria Dess bei Freystadt kennenlernen. Mit Begeisterung wurde den meckernden Vierbeinern Kleegras vorgelegt, der Futtertisch gekehrt und die Ziegen gestreichelt. „Ich bin das gewohnt von meiner Oma, sie hat Schweine“, erzählte Jakob und strich den jungen Zicklein über das Fell. „Nein, ich will doch nicht rein“, meinte Leo, der eigenglich in die Bucht mit den neugierigen Jungtieren wollte, aber dann großen Respekt vor den Tieren hatte.

Doch es wurden nicht nur gefüttert und gestreichelt. Spielerisch und mit viel Geschick lenkte Maria die bunt gemischte Gruppe und flocht ins Gespräch Wissenswertes rund um die Landwirtschaft ein. „Was nehmt ihr denn in die Schule als Pausenbrot mit“, wollte die sympathische Ziegenbäuerin von den Kindern wissen. „Brot, Käse, Wurst, Obst, Gemüse…“ riefen ihr die Kinder zu und stellten fest, dass all diese Lebensmittel vom Bauernhof stammen und man den Bauern brauche, um Brotzeit machen zu können. „Die Butter für unsere Brotzeit stellen wir nun selbst her“ erklärte Maria und gab kleine Fläschen mit Ziegenmilch an die Kinder, die sie schütteln sollten bis diese durchsichtig sei. „Das dauert ganz schön lange, bis da Butter drin ist“, meinte Laura und bewegte die Flasche fleißig hin und her. Die vorbereiteten Brotscheiben durften die Kinder mit der selbst geschüttelten Butter bestreichen und nach Belieben mit Schnittlauch und Gurken essen. Und von der Ziegenmilch konnten die Kinder trinken so viel sie wollten. „Mm, schmeckt lecker“, meinte Leo während er ein weiteres Brot belegte.

Auch Spiel und Spaß kamen auf dem Ziegenhof nicht zu kurz. Die Kinder konnten sowohl in der Strohburg spielen und sich austoben als auch auf dem hauseigenen Teich Floß fahren und dabei ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Währenddessen erklärte Maria den Gruppen nacheinander den Melkstand und beantwortete zusammen mit Opa Xaver Dess alle Fragen rund um die Ziegenhaltung.

Gesättigt und voller Eindrücke verging für die Kinder der dreistündige Kinder-Erlebnistag wie im Flug.

Im Rahmen eines Aktionstages auf dem Bauernhof Kartoffelacker von Biolandwirt Jakob Ehemann in Freystadt OT Oberndorfn konnten 22 Kinder Kartoffeln klauben.

Ausgerüstet mit Eimer marschierten die Kinder zu Beginn neben dem Traktor her, um zum ersten Bifang zu gelangen, an dem Jakob mit dem Roden beginnen wollte. Zu Beginn gab es aber erst einmal Theorie im Sachen Kartoffelanbau: „Bei der Kartoffel sind die essbaren Knollen unter der Erde", erklärte Jakob Ehemann, während Bäuerin Rosi mit dem Spaten eine Kartoffelpflanze samt Knollen aus der Erde hob. "Um das Unkraut im Zaum zu halten, häufeln wir Erde um die Kartoffeln an und hacken sie. Die Kartoffelkäfer saugen wir ab", erzählte der sympathische 24jährige den Kindern Wissenswertes zum Anbau und der Pflege seiner Bio-Kartoffeln, während die Kinder gespannt zuhörten.

"Nachdem 1492 der Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, verbreitete sich die aus Süd-Amerika stammende vitaminreiche Knolle ab dem 16. Jahrhundert in Europa. Zu Beginn aßen die Menschen die oberirdischen, giftigen Beeren. Dass die essbare Knolle im Boden steckte, das wurde den Menschen erst später bewusst", erzählte Bäuerin Rosi den kleinen Erntehelfern, die eifrig Fragen stellten, aber auch schon Vieles wussten.

Auf die Frage von Jakob, was man alles aus Kartoffeln herstellen könne, zählten die Kinder viele Kartoffelgerichte und Produkte auf, unter anderem Kartoffelknödel, -brei, Kartoffelchips und natürlich Poommes. "Aus Kartoffeln kann man auch Stärke herstellen" wusste Luis.

Große Augen machten die Kinder als Jakob mit dem Schleuderroder die Kartoffeln aus der Erde holte! Mit viel Begeisterung sammelten sie alle großen, kleinen, dicken, dünnen und vielfältig geformten Knollen in ihre mitgebrachten Eimer, um sie hinterher mit Rosi in die Kartoffelsäcke zu füllen!

"Ich hab ein Herz gefunden", zeigte Laura freudig die herzförmige Knolle den anderen Kindern, die diese ebenfalls bewunderten und in aufgelesene Knollen unter anderem Schildkröten, Dinosaurier und auch E.T. den Außerirdischen zu erkennen glaubten.

Zur Belohnung für die Erntehilfe durften sich jedes Kind ein Baumwollsäckchen mit Kartoffeln füllen und mit nach Hause nehmen!

Nach getaner Arbeit saßen die Kinder ums Lagerfeuer, backten Stockbrot an ihren mitgebrachten Stöcken und aßen im Feuer gegarte Kartoffeln. "Die Kartoffeln sind wirklich lecker", sagte Luisa und ließ sich die warme Knolle samt Schale schmecken!

„Mit dieser Aktion möchten wir den Kindern zeigen, woher die Kartoffel kommt und wie viel Arbeit dahinter steckt, bis diese verkauft werden kann, aber auch wieviel Spaß man auf dem Kartoffelacker haben kann“ erklärte der sympathische Biobauer Jakob Ehemann.

 „Was hat euch denn am besten gefallen?“, fragte Sandra Foistner, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Neumarkt i.d.OPf. die Kinder am Ende der Aktion und erntete von der quirligen Menge ein begeistertes „alles“!

« zurück


Diese Themen könnten Sie auch interessieren: