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Richie Necker ist ein eingefleischter Beatles-Fan. Das merkt man nicht nur an seinen intelligenten Kompositionen, sondern auch daran, dass er mit wunderbar interpretierten Lennon/McCartney-Coversongs überraschen kann. Es hätte einen nicht verwundert, wenn er und seine beeindruckend gut eingespielten Mitmusiker Erich Parzefall (perc, voc) und Jochen Beckert (bass, voc) die gesamte Sgt.-Pepper-LP präsentiert hätten.

 

Die begeisterten Zuhörer in der fast wieder komplett ausverkauften Kneipenbühne mussten sich am vergangenen Samstag jedoch mit den ersten beiden Kompositionen („Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ und „With a Little Help from My Friends”) begnügen. Das machte aber gar nichts, denn hauptsächlich ist Necker ja ein Singer/Songwriter höchster Güte, der ein sicheres Gefühl für eingängige Melodien hat, denen er blitzgescheite Texte unterlegt, vorwiegend auf englisch.

 

Necker, zudem ein Gitarrist außerordentlicher Qualität, setzte im O’wei seine diversen Gitarren (akustisch wie elektrisch) so ein, dass sie stets die Stimmung und das Feeling des jeweiligen Songs perfekt reflektierten; manche seiner Instrumente waren offen gestimmt, manche wurden mit Bottleneck gespielt; alle Sounds waren für abwechslungsreiche Überraschungen gut. Dazu kam, dass er stets passende, gefühlvolle Geschichten parat hatte, mit denen er das mucksmäuschenstille Publikum auf die jeweils nächste Nummer einschwor. Damit nicht genug – auf liebenswürdige Weise präsentierte Necker einen Gastmusiker, seinen langjährigen Freund Christian „Cheese“ Koller, der bei einigen Nummern als Sänger und Gitarrist zusätzliche Glanzpunkte setzten konnte (Koller ist übrigens schon am kommenden Samstag in der Formation „Chris Colter Band“ in Oberweiling zu erleben). Unterm Strich konnte zum vierten Mal in Folge ein hochzufriedenes O’wei-Publikum die Heimreise in dem Bewusstsein antreten, etwas ganz Außerordentliches erlebt zu haben.

 

Foto : Golly Hertlein