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Grundschüler häufeln Kartoffeln auf

29.05.2023 Neumarkt / Landkreis.

Auftaktveranstaltung des Projektes „Bodenschätze“ auf dem Biohof Gabler in Lupburg

Kartoffeln aufhäufeln, diesen Arbeitsgang beim Anbau von Kartoffeln konnten die Schüler der 3. Klasse der Grundschule Lupburg zusammen mit Schulleiterin Stefanie Schäffer auf dem Biohof von Dietmar und Helene Gabler aktiv erleben. Die Aktion fand als Auftaktveranstaltung im Rahmen des mehrjährigen Projektes „Bodenschätze“ statt, das die REGINA GmbH in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Neumarkt-Amberg von 2023 bis 2026 durchführt. „Bei diesem Projekt geht es darum, sowohl den Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse als auch deren vielseitige Verwendung in der Küche in die Gesellschaft zu bringen – weg von Convenience Food, hin zu Getreide, Gemüse & Co.“, erläutert Sandra Foistner die Entstehung des Kooperationsprojektes von AELF und REGINA GmbH.

Mutterknolle ausgegraben

In Arbeitshosen und feste Schuhe gekleidet, kam die Schulklasse mit ihrer Lehrerin zum Kartoffelacker in Haid gelaufen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Sandra Foistner, Projektmanagerin bei der REGINA GmbH ging es auch schon auf den Acker. Dietmar Gabler grub eine Kartoffelpflanze samt Mutterknolle und Wurzeln aus, um den Kindern das Entwicklungsstadium der Pflanze zu zeigen, die aus einer vor etwa vier Wochen gelegten Kartoffel entstanden ist. „Die Kartoffel kommt aus Südamerika“, beantworteten die Schülerinnen und Schüler Dietmar Gablers Frage nach der Herkunft der vitaminreichen Knolle – ein Zeichen dafür, dass Klassenleiterin Stefanie Schäffer ihre Schülerinnen und Schüler bereits auf das Thema vorbereitet hatte. Dietmar Gabler erklärte den Kindern alles über den Anbau und die Pflege dieser vielseitigen Knolle: König Friedrich II. führte die vitaminreiche Kolle in Deutschland ein. Früher wurden die giftigen, oberirdisch wachsenden Beeren verzehrt – dass die essbare Knolle unter der Erde wächst, darauf kam man erst später. „Chips und Pommes, Kartoffelsalat und Gratin“ waren unter anderem Artworten der Schüler auf die Frage, was man denn aus der Kartoffel alles herstellen könne.

Aufhäufeln fördert Wachstum

„Aber was ist denn nun das Aufhäufeln für ein Arbeitsgang?“, fragten sich die Kinder. Dieses Rätsel löste Dietmar Gabler auf. „Aufhäufeln“, das ist der Arbeitsgang, bei dem mit einem speziellen Pflug wieder Erde auf den Kartoffeldamm, sprich, umgangssprachlich den Bifing aufgeschüttet wird. Das bereits auf und zwischen den Dämmen wachsende Unkraut wird zugeschüttet, so dass dies die Kulturpflanze nicht überwuchert. Das Aufhäufeln selbst fördert auch das Wachstum der Kartoffelpflanze, die unterirdisch – je nach Sorte - zwischen fünf und 30 Knollen bildet.

Und dann ging es auch schon an die Arbeit. Während Bio-Bauer Dietmar mit einigen Helfern den Bulldog fuhr, saßen jeweils zwei Schüler auf dem Pflug, um diesen zwischen den Furchen zu lenken. Dabei mussten sowohl der Bulldog-Fahrer als auch die Lenker des Pfluges sorgfältig arbeiten, denn sonst hätten sie versehentlich die Kartoffelpflanzen herausgepflügt. Schnell war den Schülern klar, dass es durchaus viel Arbeit bedarf, bis die Kartoffeln verkaufsreif in den Geschäften landen. „Als Kinder mussten wir mit einer Hacke händisch das Unkraut zwischen den Kartoffelpflanzen heraushacken. Das war eine sehr mühsame Arbeit, auf die wir nicht immer Lust hatten“, erzählte Sandra Foistner aus ihrer Kindheit auf dem Bauernhof.

Bio-Milch und Schnittlauchbrot

Und frei nach dem Motto „wer arbeitet, der soll auch essen“ gab es nach getaner Arbeit frische Milch und Schnittlauchbrote für alle – alles in Bio-Qualität versteht sich. Schulleiterin Stefanie Schäffer zeigte sich hoch erfreut über den Vormittag auf dem Bauernhof. „Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern zeigen, wie die Lebensmittel wachsen und wie viel Arbeit von der Saat bis zur Ernte anfällt. Erst dann lernt man ein Lebensmittel wertschätzen“ betonte die bodenständige Lehrerin.
„Wir freuen uns, wenn ihr im Herbst zur Kartoffelernte wieder kommt. Dann könnt ihr sehen, wie die Pflanze gewachsen ist und was sich unterirdisch getan hat“, lud Familie Gabler die Schüler ein, die mit ihrer Lehrerin die Einladung sehr gerne annahmen.

Großes Kartoffelfest am 10. September 2023

Ein Kartoffelfest, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist, wird am 10. September 2023 auf dem Biohof Gabler stattfinden. Neben der Kartoffelernte, einer Kartoffel-Sortenschau und weiteren Aktionen rund um die Kartoffel wird das Fest erweitert durch Spezialitäten regionaler Direktvermarkter und ein oberpfalzweites Oldtimer-Treffen.

Beim Projekt „Bodenschätze“ dreht sich im Jahr 2023 alles um die Kartoffel. in den darauffolgenden Jahren das Getreide, Milch und Eier sowie Obst und Gemüse im Fokus des über das Regionalmanagement geförderten Projektes. „Uns geht es darum, sowohl den Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse als auch deren vielseitige Verwendung in der Küche in die Gesellschaft zu bringen – weg von Convenience Food, hin zu Gemüse & Co.“, erläutert Sandra Foistner die Entstehung des Kooperationsprojektes von AELF und REGINA GmbH.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Neumarkt-Amberg und die REGINA GmbH führen gemeinsam das mehrjähriges Projekt „Bodenschätze“ durch. Die Auftaktveranstaltung fand auf dem Biohof Gabler in Lupburg statt. Die Drittklässler der Grundschule Lupburg durften mit Schulleiterin
Stefanie Schäffer zum Kartoffeln aufhäufeln kommen.  Foto: Sandra Foistner

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