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Equal Pay Day am 10.03.2021

09.03.2021 Neumarkt / Landkreis.

Im Landkreis Neumarkt wurde in diesem Jahr coronabedingt eine digitale Aktion ins Leben gerufen um auch in diesem Jahr eine Debatte zum Equal Pay Day in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit dem „Game Changer“ wurden und werden Persönlichkeiten (Privatpersonen, Unternehmen) gesucht die für einen gleichberechtigten, modernen Landkreis einstehen. Viele Frauen und Männer aus Politik, Beruf und Gesellschaft haben sich bereits daran beteiligt. Klicken Sie sich durch die Galerie: www.landkreis-neumarkt.de/hp126542/Gamechanger-im-Landkreis-Neumarkt-Mitmachaktion.htm.
 
Sie finden hier:
 
Albert Füracker, MdL Staatsminister der Finanzen und für Heimat
Willibald Gailler, Landrat im Landkreis Neumarkt i. d. Opf.
Maria Auhuber, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
Wolfgang Bernreuther, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit
Peter Fuhrmann, xplus1 Neumarkt, Stadtrat Kreisrat
Elisabeth Lang, 1. Vorsitzende Schloss- Spiele Neumarkt e. V.
Christiane Murner, Dekanin
Kerstin Pröbster, Schulleitung der BFS für Pflege und Altenpflege
Brigitte Rausch, Grundschullehrerin und Rektorin im Ruhestand
Olga Redda, Geschäftsführerin der IG Metall Regensburg
Heike Söllner, Rektorin Mittelschule Weinbergerstraße Neumarkt
 
Vorbereitet und auch in der Game Changer Galerie vertreten sind die Vertreterinnen des regionalen Bündnisses die dieses Thema seit vielen Jahren in Neumarkts Öffentlichkeit hineintragen:  CSU-Frauenunion: Birgit Gärtner; SPD – Gertrud Hesslinger; Freie Wähler: Regina Weidinger; Bündnis 90-Die Grünen: Anita Felkl; FDP: Silvia Burger-Sippl; DGB: Brigitte Brendel und Katja Ertl; Landfrauen: Sieglinde Hollweck; Daniela Herbrecher (ehemals Gleichstellungsbeauftragte) in Kooperation der Gleichstellungsstelle des Landkreises Neumarkt (Ansprechpartnerin Frau Susanne Niebler). 
 
Gerne können Sie sich mit Bild und Statement an: gleichstellungsstelle@landkreis-neumarkt. de an der Aktion auf den Seiten des Landratsamtes beteiligen. Sie finden hier zudem auch einen „Game Changer Generator“ mit dem Sie selbst ein entsprechendes Bild für Ihr Social Media Profil erstellen können.
 
Hintergrund Equal Pay Day:
 
Seit 2009 wird mit dem Aktionstag auf eine eigentliche Selbstverständlichkeit hingewiesen: Eine geschlechtsunabhängige Lohngerechtigkeit. Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl der Aktiven und Engagierten: Beim Equal Pay Day 2018 wurden rund 1.000 Aktionen in Deutschland gemeldet und bekamen eine Menge medialer und politischer Aufmerksamkeit. Dies scheint zu wirken: Die geschlechtsabhängige Lohnlücke (Gender Pay Gap) sinkt und wurde in diesem Jahr dementsprechend auf den 10. März 2021 vorverlegt. Der bisherige Stichtag bis zu dem eine geschlechtergerechte Bezahlung statistisch eintritt, war in der Regel der 17. 03. oder der 18. 03. Dennoch verbleibt in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent zwischen Männern und Frauen bei gleicher Branche und Position. Vergleicht man die generelle Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ergibt sich ein Unterschied von 19%: Diese ist begründet in einer unterschiedlichen Berufswahl, vermehrter Teilzeitarbeit und weniger Frauen in Führungspositionen. Familien benötigen Zeit: Für Kinder, für Angehörige, für den Haushalt. Paare müssen sich selbst für das für sie passende Modell der Arbeits- und Erwerbsarbeitsaufteilung entscheiden. Damit eine Entscheidung überhaupt möglich ist, müssen die Rahmenbedingungen für eine geschlechtsunabhängige, lohngerechte Gesellschaft gegeben sein.  Im Wesentlichen sind es die folgenden Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen:
 
1. Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter: Obwohl Frauen heute – statistisch gesehen – besser ausgebildet sind als Männer, ergreifen Frauen noch immer verstärkt frauendominierte Berufe in den Bereichen Erziehung und Pflege. Sie fehlen weiterhin in den MINT-Berufen. Daneben steigen Frauen nicht so häufig auf der Karriereleiter wie Männer. 
 
2. Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt durch z.B. Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer. Diese „Fehlzeiten“ und darauffolgende Einstiegshemmnisse haben lang nachwirkende Einbußen bei Lohn- und Einkommensentwicklung zur Folge, was sich bis in die Rentenphase niederschlägt. Altersarmut ist weiblich.
 
3. Frauentypische Berufe sind weiterhin unterbewertet. Aufwertung dieser Berufe heißt nicht nur, die Wahrnehmung des gesellschaftlichen Werts von frauendominierten Berufen zu erhöhen, sondern auch die Bezahlung dieser Berufe zu stärken. 
 
Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ist selbstverständlich: Oder finden Sie es richtig, dass bei einem durchschnittlichen Jahresbrutto von 58.785 Euro, durch die schlechtere Bezahlung der Frau, die Familie auf über 3000 € verzichten muss.
 
Lassen Sie abschließend folgendes festhalten: Insbesondere die letzten Monate haben gezeigt wie wichtig Pflegeberufe sind. Nicht nur gesellschaftliche Anerkennung , sondern ganz wesentlich eine angemessene Bezahlung sind hier wichtig. Familien sind und waren in der Coronapandemie besonders gefordert. Erwerbsarbeit, Kinder und eventuell noch die Pflege von Angehörigen mussten unter einen Hut gebracht werden. Wenn Rechte und Pflichten gleichmäßig verteilt sind wird dies sicherlich für Alle machbarer.
 
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