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Ein Jahr Pandemie im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.

09.03.2021 Neumarkt / Landkreis.

Landrat Willibald Gailler
 
Vor einem Jahr, am 10. März 2020, wurden vom Gesundheitsamt in Neumarkt die ersten beiden Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, bis heute folgten 4.482 weitere. Leider haben wir im Landkreis 109 Verstorbene zu beklagen und zahlreiche Mitmenschen leiden unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Auch viele Unternehmen, Betriebe und Arbeitnehmer befinden sich immer mehr in einer wirtschaftlich schwierigen Situation.
 
Wir alle, ob direkt von Corona betroffen oder nicht, werden seit Beginn der Pandemie in ganz besonderer Weise gefordert. Von jetzt auf gleich mussten Viele Familie und Beruf in Einklang bringen, mit neuen Arbeitsabläufen, Homeoffice, Homeschooling oder Kurzarbeit zurechtkommen, neue Vorsichts- und Abstandsregeln lernen. Wir erleben diese Zeit in einem bedrückenden Zustand, müssen vertraute soziale Kontakte und insbesondere familiäre Treffen einschränken oder gar gänzlich auf sie verzichten.
 
Bereits Wochen vor der Meldung der ersten Fälle hatten wir uns im Landratsamt auf das Auftreten von Infektionen eingerichtet und eine Koordinierungsgruppe einberufen, in der die ersten Schritte im Umgang mit dem Coronavirus vorbereitet wurden. Schon bald war klar, dass uns das Virus sehr lange Zeit beschäftigen würde. Ich war darüber sehr besorgt und habe gehofft, dass die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen und Auswirkungen nicht gravierend für unsere Bevölkerung und unsere Betriebe werden.
 
Am Gesundheitsamt wurde in Windeseile Teams gebildet, um die Fälle schnell bearbeiten und nachverfolgen zu können. Mit der zweiten Welle stiegen die Fallzahlen immer weiter, die Fallermittlung und die Kontaktpersonennachverfolgung wurde immer schwieriger, der Personaleinsatz immer höher. Den Höchststand an aktiven Fällen, also Personen, die positiv getestet sind und sich deshalb in Isolation befinden, hatten wir im Landkreis am 19. Dezember 2020 mit 567 erreicht. Heute liegen wir noch immer bei 201 aktuell Infizierten.
 
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gesundheitsamt leisten nun schon über eine sehr lange Zeit großartige Arbeit, weit über der Belastungsgrenze und sind derzeit trotz gesunkener Fallzahlen noch sehr stark gefordert. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung organisierte die Verteilung der Schutzausrüstungen, den Aufbau und den Betrieb des Testzentrums an der Jurahalle, des Impfzentrums in Loderbach und ist derzeit dabei, Impfmöglichkeiten in Dietfurt und in der Großen Jurahalle zu schaffen. Die Impfung ist unser Weg aus der Pandemie und ich freue mich deshalb sehr, dass wir bereits ab Mitte März die Kapazitäten im Impfzentrum Loderbach mehr als verdoppeln werden und wir gehen davon aus, dass wir ab April im Landkreis täglich rund 1.100 Impfungen leisten können, vorausgesetzt der in Aussicht gestellte Impfstoff steht zur Verfügung.
 
Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, der Führungsgruppe Katastrophenschutz und vieler weiterer Sachbereiche im Landratsamt ganz herzlich für die hervorragende Arbeit und ihren außerordentlichen Einsatz in den letzten zwölf Monaten bedanken. Ganz herzlich bedanke ich mich bei den Bediensteten und Verantwortlichen des Klinikums, des BRK, der Polizei, der Bundeswehr und dem THW für die gute Unterstützung in dieser Pandemie und mein ganz besonderer Dank gilt den ehrenamtlich Aktiven, insbesondere im Gesundheitswesen und in den sozialen Einrichtungen sowie bei den Sicherheitskräften. Vielen Dank für Ihr großartiges Engagement, sie zeigen, was unsere Gesellschaft gerade auch in Krisenzeiten leisten kann.
 
Im den vergangenen 365 Tagen habe ich viel Neues dazugelernt, über das Virus, über Schutzmasken, über Infektionswege, inzwischen auch über Mutationen. Nach zuletzt sinkenden Fallzahlen befindet sich das Infektionsgeschehen derzeit in einer Stagnationsphase. Aufeinander achten, umsichtig und vorsichtig handeln bleibt deshalb weiterhin unser oberstes Gebot.
 
Wir müssen noch einige Zeit durchhalten aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit der Einhaltung der Hygieneregeln und insbesondere auch durch das Impfen diese Pandemie bald überwinden werden und die sozialen und wirtschaftlichen Folgen schnell beheben können. Vor allem hoffe ich, dass wir alle im Landkreis mit neuem Optimismus die anstehenden Aufgaben auch 2021 gut erledigen können.
 
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