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DGB Kreisverband Neumarkt will starke Renten zum Landtagswahlthema machen

31.01.2023 Neumarkt / Landkreis.

Olga Redda: „Nur Gute Arbeit bringt auch gute Renten hervor.“

Aufgrund neuester Zahlen der Deutschen Rentenversicherung sieht der DGB Kreisverband in Neumarkt weiteren Handlungsbedarf zur Stärkung der gesetzlichen Rente. Demnach kamen Männer, die 2021 in Neumarkt erstmals eine Altersrente bezogen haben, auf durchschnittlich 1337 Euro pro Monat. Frauen mussten im Schnitt mit 783 Euro auskommen. Damit liegen die Frauen deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von zuletzt 1.236 Euro im Jahr 2021.

Einschlägige Ökonomen und Lobbyisten fordern dieser Tage wieder Leistungskürzungen in der gesetzlichen Rente – wahlweise verbunden mit immer gleichen Forderungen nach einer längeren Lebensarbeitszeit. Die Rechnung sollen die Beschäftigten zahlen. Sie sollen mehr private Vorsorge leisten, niedrigere Renten akzeptieren und länger arbeiten.

„Diese Konfliktlinien zwischen all jenen, die die gesetzliche Rente weiter schleifen wollen, und uns, die für eine Stärkung eintreten, werden auch im Landtagswahljahr 2023 eine zentrale Rolle spielen. Wir sind als Gewerkschaftsbund gut gerüstet und sehen uns auch anhand der bayerischen Zahlen in unserer Sichtweise bestärkt“, so Olga Redda, Vorsitzende des DGB Kreisverband Neumarkt.

Im Vergleich mit dem Regierungsbezirk Oberpfalz beziehen die Männer und Frauen in Neumarkt etwas höhere Durchschnittsrenten. Während die Abweichung bei den männlichen Neurentnern 71 Euro beträgt, beziehen die Frauen in der Oberpfalz durchschnittlich 11 Euro weniger Durchschnittsrenten als in Neumarkt. Nur Gute Arbeit bringt auch gute Renten hervor. Niedriglöhne und atypische oder prekäre Erwerbsformen schmälern die Chance auf ein gutes Auskommen im Alter. Bestehende Fehlanreize wie etwa Minijobs sind daher konsequent umzubauen und in das Sys­tem der sozialen Absicherung zu integrieren. Der Niedriglohnsumpf – einer der größten in Europa – ist trockenzulegen. Hierzu braucht es als Sofortmaßnahme dringend ein bayeri­sches Tariftreue- und Vergabegesetz“, so Olga Redda. „Das wäre auch ein vernünftiger Beitrag, um die nach wie vor extremen Geschlechterunterschiede in der Rente einzuebnen.“

Darüber hinaus braucht es auch Änderungen im Rentensystem selbst, um Altersarmut zu verhindern. „Unser Ziel bleibt der Umbau hin zu einer Erwerbstätigenversiche­rung, in die auch Selbstständige oder Politiker*innen einbezahlen. Zudem muss das Rentenniveau weiter stabilisiert und in einem zweiten Schritt wieder deutlich auf mindestens 50 Prozent angehoben werden. Allen Landtagskandidat*innen in Neumarkt werden wir auf den Zahn fühlen, wie diese sich den Arbeitsmarkt der Zukunft und damit die Basis für eine gute Alterssicherung vorstellen“, so Redda abschließend.

Weitere aktuelle Zahlen und Fakten zur Situation der Rentnerinnen und Rentner im Freistaat finden Sie im neuen Rentenreport 2023 des DGB Bayern. Dieser kann hier heruntergeladen werden.

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