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Dekanate boten Zukunftswerkstatt an

09.04.2019 Berg.

Bereits zum fünften Mal luden die katholischen Dekanate Neumarkt und Habsberg zum „Aufbruch- und Entdeckertag“ ein. Priester wie Laien und Ordensleute, Hauptberufliche wie Ehrenamtliche waren eingeladen, „heute schon Kirche von morgen zu sein“.

Dekanatsreferent Christian Schrödl hatte den Tag, der im Berger Bruder-Konrad-Haus stattfand, zusammen mit Ehrenamtlichen aus der Region vorbereitet. In einer Mischung aus Erfahrungsaustausch, Bibelgespräch, Musik, Gruppenarbeit sowie konkreten Planungsschritten wurde deutlich, dass sich die kirchlichen Mitarbeiter der Krise, dem Misstrauen und dem Wegbleiben stellen sollten und nicht weiter einem lange Zeit bewährten volkskirchlichen Modell hinterher trauern dürften. Wichtig sei zukünftig ein partnerschaftliches Miteinander, auf Vernetzung und die ständige gemeinsame Suche nach der Mitte und den Wurzeln im Glauben.

Der Habsberger Dekan Elmar Spöttle war von Anfang an bei den „Aufbruch- und Entdeckertagen“ dabei. Ihm ist es wichtig, die Veränderungsprozesse, die die Kirche derzeit betreffen, auch aus einer spirituellen Erfahrung heraus zu gestalten. „Letztlich wird Kirche von unten und nicht von oben wachsen“, ist sich Spöttle sicher. „Der heutige Tag zeigt uns, dass wir mit dem althergebrachten Sitzungskatholizismus, dem Abarbeiten von Tagesordnungen und dem ständigen Einsetzen von Arbeitskreisen und Task Forces keine Zukunft haben werden“, ergänzt Dekanatsreferent Schrödl. Wer alles daran setze, die bisherige Form von Kirche aufrecht zu erhalten, verschlafe den Zug in eine neue Zeit.

Während des Tages hatten die Teilnehmer einige ganz konkrete Ideen entwickelt. So sei es wichtig, in den Dörfern sonntags auch Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung zu feiern, bevor wegen Krankheit oder Urlaub des Priesters gar nichts angeboten werden könne. Angedacht wurde außerdem die Idee einer Tauschbörse von Erfahrungen, Talenten und Begabungen, die aber im kommenden Jahr noch konkretisiert werden muss. Einige Teilnehmer könnten sich auch eine im katholischen Bereich nicht üblichen „Dekanatssynode“ vorstellen, bei der Hauptberufliche und Ehrenamtliche gemeinsam über die Zukunft der Kirche in der Region nachdenken könnten. Außerdem soll an einigen Stellen der beiden Dekanate eine „Bibelnacht“ ausprobiert werden. Diese Ideen sollen nun in den kommenden Monaten geprüft und vertieft werden. Die Teilnehmer wollen auch im kommenden Jahr an einer derartigen Zukunftswerkstatt teilnehmen und an den aufgeworfenen Themen weiterarbeiten.

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