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Dad Horse Experience kommt in die Kneipenbühne

29.01.2019 Oberweiling.

»Selten war traurig so lustig.« Unter diesem Motto tritt »Dad Horse Experience« am Samstag in der Kneipenbühne auf, genau ein Jahr nach seinem O’wei-Debüt, das so beeindruckend war, dass es unbedingt wiederholt werden muss.
 
Manche Dinge brauchen ihre Zeit: Erst mit 40 Jahren begann »Dad Horse« auf einem geschenkten Tenorbanjo Musik zu machen, beseelt davon, seiner spirituellen Suche einen Klang zu geben. Hawkwind, Washington Phillips und Johnny Cash gaben ihm Geleit. Er selbst singt und klingt dabei eher wie ein Hank Williams, der nicht schon vor seinem 30. Geburtstag auf dem Rücksitz seines Wagens an einer Überdosis starb. Wobei auch das nicht auszuschließen gewesen wäre... 
 
Seitdem zieht "Dad Horse" sein Ding durch. Zum Banjo kamen noch Mandoline, Basspedal und Kazoo. Auf diesem Instrumentarium hat er sich inzwischen eine Qualität erarbeitet, die umstandslos Gänsehaut erzeugen kann. Er selbst nennt seine Musik "Keller-Gospel", andere sprechen von "Dark Roots" oder "Underground Gospel". In der rudimentären Begleitung seiner Songs, in der Klage seines Gesangs schwingt die spartanische Intensität des weißen Folk aus den Appalachen mit. Seine Lyrik verhandelt inbrünstig die sengende Selbstkritik der gequälten Sünderseele, nicht ohne regelmäßig einen kräftigen Schluck aus der Pulle abgründigen Humors zu nehmen. Und doch meint der Mann es am Ende todernst, wenn er fleht: "Lord Must Fix My Soul - Turn The Shit Into Gold." 
Inzwischen erfreut sich die Dad Horse Experience internationaler Anerkennung und tourt durch Deutschland, Benelux, Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Dass der Bayerische Rundfunk vor einem Jahr für Dad Horse's Scheibe »I’m A Stranger Here Below« einen CD-Tipp der Woche gab, sei hier nur am Rande bemerkt.
 
Foto: Dirk Ottn
 
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