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„Chinesenfasching“ 2019 ohne besondere Störungen

01.03.2019 Dietfurt.

Weitgehend zufrieden zeigt sich die einsatzführende Polizeiinspektion Parsberg mit dem Einsatzgeschehen auf dem diesjährigen Chinesenfasching des „Unsinnigen Donnerstags“. Schwerwiegende Sicherheitsstörungen, auf die man sich entsprechend der aktuellen, allgemeinen Situation natürlich vorbereitet hatte, blieben erfreulicherweise aus. 
 
Die nachmittägliche Veranstaltung „Faschingsumzug“ verlief in gewohnt geordneten Bahnen, wenngleich der außergewöhnliche Besucherzustrom bei frühlingshaften Temperaturen, wohl an die 20.000 Faschingsbegeisterte aus Nah und Fern, die Einsatzkräfte schon forderte.  Das bewährte Einsatzkonzept Polizei - Feuerwehr Dietfurt - Stadtverwaltung - Sicherheitsdienst sorgte dennoch für einen nahezu reibungslosen Ablauf. Sämtliche Parkmöglichkeiten in und um die Stadt, zum Teil auch auf recht weit abgelegenen Wiesenflächen, waren restlos belegt.
 
Ab den frühen Abendstunden entwickelte sich dann das „Nächtliche Faschingstreiben“ im gesamten Stadtgebiet, wozu ebenfalls deutlich mehr Faschingsgänger angereist waren, als in den Vorjahren. Deren Gesamtzahl dürften sich im oberen einstelligen Tausenderwert bewegt haben.
 
Bereits ab den Mittagstunden wurde von den Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt gemäß der geltenden Stadtsatzung das mitgebrachte Glas in Form von Bier- und Schnapsflaschen „abgefischt“ und entsorgt. Viel Zerbrechliches landete so in den Abfalltonnen. Dennoch gab es natürlich jede Menge Abfall, Müll und in geringerem Umfang auch Scherben auf den öffentlichen Flächen, was für die fleißigen Stadtarbeiter eine Menge Arbeit in den frühen Morgenstunden bedeutete.
 
Mit starker und offener Streifenpräsenz sorgten die Sicherheitskräfte dafür, dass es im stark bevölkerten Innenstadtbereich, an den weiteren Partytreffpunkten sowie die „Vorglüh- oder Ersatzfestmeilen“ auf den Supermarktparkplätzen am Stadtrand relativ friedlich blieb. Es machte sich heuer natürlich bemerkbar, dass eine große Veranstaltungshalle weniger zur Verfügung stand. Viele Maskierte, die einen durch Kostüm, die anderen durch Alkohol, hielten sich daher im zentralen Innenstadtbereich im Freien und auch immer mehr auf den Großparkplätzen auf.
 
Die Einsatzkräfte waren bis etwa 04.30 Uhr morgens mit Streitschlichtung oder eben mit Einleitung von Ermittlungsverfahren gut beschäftigt. Schwerwiegende Verletzungen von Personen blieben aber aus.
 
Auch dem Rettungsdienst wurde es nicht langweilig. Waren am Nachmittag schwerpunktmäßig Erkrankungen und Schwächeanfälle (wohl auch durch die extreme Witterung bedingt) zu versorgen, ging es in den weiteren etwa 20 Einsätzen zentral um Alkoholfolgen bei den Patienten und leichtere Verletzungen durch Sturz oder Rangelei.
 
Polizeiliche Einsätze:
 
Kurz nach dem Umzug gerieten sich gegen 16.30 Uhr an einem Lokal der Hauptstraße einige junge Leute in die Haare. Im Verlauf der Rauferei schlug ein 27jähriger Dietfurter einem 26jährigen aus dem Nürnberger Raum eine Bierflasche auf den Kopf. Der Getroffene erlitt eine schmerzhafte Platzwunde. Der alkoholisierte „Flaschenjongleur“ musste zur Blutentnahme.
 
Gegen 20.30 Uhr entwickelte sich vor der Tennishalle am Espanweg zwischen einem 29jährigen Kindinger und einem 23jährigen aus Berg ein hitziges Gefecht, in dessen Verlauf sich beide ordentlich verprügelten. Beide waren natürlich stark alkoholisiert.
 
Ebenfalls in etwa zu dieser Zeit bekam eine 19jährige aus Mühlhausen in der Tennishalle eine von einem Unbekannten geworfene Bierflasche an den Kopf. Die Platzwunde musste im Krankenhaus versorgt werden.
 
Ein 23jähriger Dietfurter wollte gegen 20.30 Uhr bei einem Lokal in der Bahnhofstraße seinem vermeintlichen Widersacher, einem 27jährigen aus Holnstein, eine Lektion erteilen und schubste diesen mit voller Wucht gegen die Panoramascheibe des Wirtshauses. Der Malträtierte erlitt Prellungen, die Scheibe ging zu Bruch. Die Protagonisten waren natürlich alkoholisiert.
 
Noch relativ unklar stellt sich eine Auseinandersetzung dar, die um 03.50 Uhr in der Hauptstraße zwischen zwei alkoholisierten Gruppen ausgefochten worden ist. Jedenfalls musste die Kopfplatzwunde eines 44jährigen Kindingers vom Rettungsdienst versorgt werden. Die weiteren Ermittlungen werden Licht hinter die Sache bringen.
 
Als Gegner suchte sich gegen 23.15 Uhr in der Pfarrgasse ein 22jähriger Beilngrieser die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei aus, indem er eine Fahrzeugbesatzung unvermittelt und vehement beleidigte. Im Anschluss an das anschließende Laufduell leistete der alkoholisierte Aggressor Widerstand und verletzte eine junge Beamtin leicht. Die Blutentnahme war nun obligatorisch. Die gerichtliche Quittung für den Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und die Körperverletzung wird für den jungen Mann teuer werden.
 
Nicht nur Alkohol wurde konsumiert, drei junge Männer wurden jeweils mit einem Marihuana-Joint erwischt. Ein 19jähriger Neumarkter fiel gegen 22.00 Uhr bei einer Zugangskontrolle am Espanweg auf. Zwei Burschen aus Beratzhausen, 18 und 19 Jahre alt, wurden gegen 01.00 Uhr in der Hauptstraße von Einsatzkräften überrascht. Alle drei haben nun ein Strafverfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz am Bein.
 
Ein ängstlicher Typ scheint ein 21jähriger Dietfurter zu sein, weil er zur Faschingsgaudi im Rucksack einen verbotenen Teleskopschlagstock mitnahm. Gegen 18.00 Uhr war er bei der Taschenkontrolle am Eingang zur Innenstadt damit aufgefallen und hat sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu verantworten.
 
Einige alkoholisierte Autofahrer konnten im Laufe der Nacht noch vor ihrer beabsichtigten Abfahrt gestoppt und damit Schlimmeres verhindert werden.
 
Ein 29jähriger Beilngrieser Pkw-Lenker war da nicht ganz so einsichtig. Gegen 23.00 Uhr verursachte er auf der Staatsstraße zwischen Dietfurt und Töging einen Verkehrsunfall, indem er einem vorausfahrenden Pkw auffuhr. Erfreulicherweise gab es nur Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro. Der deutlich unter Alkoholeinwirkung stehende Unfallverursacher musste zur Blutentnahme sowie seinen Führerschein abgeben.
 
Abschließend ist aus  Sicht der einsatzleitenden Polizeiinspektion Parsberg, die durch Dienstkräfte der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg und des Einsatzzuges Regensburg verstärkt wurde, die bewährte Kooperation mit der Stadtverwaltung Dietfurt, besonders mit den Feuerwehrkräften Dietfurt, mit dem Rettungsteam des BRK sowie dem im Auftrag der Stadt Dietfurt eingesetzten, routiniert und überaus professionell agierenden Sicherheitsdienst, hervorzuheben.
 

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