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Ach nein!? Jazz kann Spaß machen? Ja, freilich! Das beweisen Andy Fite (Gitarre, Gesang) und sein Mitmusiker Maurice Kühn (Kontrabass, Gesang), die mit hoher Virtuosität fast ausschließlich Kompositionen des US-amerikanischen Singer/Songwriters, Komödianten und Jazz-Philosophen interpretieren – sieht man von unerhört klugen Coverversionen wie Steppenwolfs „Born To Be Wild“ oder "On the Sunny Side of the Street" von Jimmy McHugh und Dorothy Fields ab.

Andy Fite, der seit vielen Jahren in Schweden ansässig ist, unter anderem, weil er einige seiner Landsleute (aktuell speziell die Familie Trump) nicht aushalten kann, hat Songs für fast alle Lebenslagen parat und fokussiert dabei seine Themen auf die Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen, oft zwischen Mann und Frau.  Witzig, locker und stets mit einem schelmischen, selbstironischen Augenzwinkern beschreibt er in seinen Liedtexten dramatische Situationen und Missverständnisse, die ganz alltäglich sind und dennoch hin und wieder todtraurige Resultate zeitigen. „I got a stone in my shoe and it’s you …“ singt er mit eindringlich leiser und absolut treffsicherer Stimme, um im nächsten Moment mit perfektem Scatgesang ebenso großartig zu grooven wie auf seiner ehrwürdigen, unbezahlbaren Epiphone. Seinen riesigen Fundus an Themen trägt er übrigens komplett auswendig vor. 

 

Maurice Kuhn, ein junger Kontrabassist mit fantastischer Gesangsstimme zieht alle Register auf seinem Instrument, das er ungewöhnlich, nämlich in Quinten gestimmt hat, zupft, streicht und schafft – das ist das Wichtigste – seinem Partner einen Freiraum, in dem der sich grandios entfalten kann.