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Ärztemangel auf dem Land entgegenwirken

14.03.2017 Neumarkt.

Die Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. und insgesamt neun niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem Landkreis kooperieren zukünftig auf dem Gebiet der hausärztlichen Weiterbildung. In dem jetzt geschlossenen Weiterbildungsverbund wollen sie einen Beitrag leisten, dass auch künftig genügend Hausärzte in der Region zur Verfügung stehen.
 
Aufgrund der Altersstruktur der allgemeinmedizinisch tätigen Ärzte und der Rahmen-bedingungen steht derzeit zu befürchten, dass die Zahl der in der hausärztlichen Versorgung tätigen Allgemeinärzte in den nächsten Jahren deutlich sinken wird. Eine reibungs- und lü-ckenlose Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin ist zudem für junge Ärzte nur noch selten möglich, weil die Ableistung der Weiterbildungsabschnitte oft mehrfache räumliche Veränderungen erforderlich macht und das Stellenangebot für die allgemeinmedizinische Weiterbildung an den Krankenhäusern begrenzt ist.
 
Ziel dieser Vereinbarung ist es, die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin so zu optimieren, dass dem Artznachwuchs eine möglichst reibungs- und lückenlose Weiterbildung zum All-gemeinarzt ermöglicht wird. Dazu schließen sich die Vertragspartner zu einem Weiterbil-dungsverbund zusammen, der darauf abzielt, eine kontinuierliche allgemeinmedizinische Weiterbildung über die gesamte Weiterbildungszeit von fünf Jahren anzubieten, die sich ins-besondere dadurch auszeichnet, dass die einzelnen Weiterbildungsabschnitte sowohl zeitlich zusammenhängend als auch in der gleichen Region abgeleistet werden können. Dabei wechseln sich Klinik und Praxis als Weiterbildungsort ab. Außerdem steht über die gesamte Weiterbildungszeit ein Mentor zur Verfügung, der den jungen Arzt in dieser Zeit begleitet und bei Fragen oder Problemen Unterstützung leistet.
 
Dr. Ingrid Schwarz-Aldorf, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Freystadt und eine der Mento-ren im Weiterbildungsverbund, betonte die enorme Bedeutung dieses Verbundes für die Rekrutierung von Hausärztenachwuchs. „Eine geordnete Weiterbildung ist das A und O für einen jungen Arzt, hierdurch wird diese professionalisiert und kompakter.“ Die aktuell neun teilnehmenden Praxen sollen nur den Anfang bilden, der Weiterbildungsverbund ist jederzeit offen für weitere Arztpraxen.
 
Und Klinikvorstand Peter Weymayr sieht auch die beiden Kliniken im Landkreis als Nutznie-ßer. „Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Kliniken um junge Universitätsabsolventen. Mit einem geordneten Weiterbildungssystem kann man sich von anderen abheben und ist für den Medizinernachwuchs attraktiver.“
 
 
Die Mitglieder des Verbundes nach der Unterzeichnung der Vereinbarung. Foto: UZ
 
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