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Die Bolivienhilfe hat zur diesjährigen JHV ins Pfarrheim nach Wettstetten geladen

21.11.2016 Berching.

Zunächst blickte Schriftführerin Christiane Meixner auf die letzte Jahreshauptversammlung in Beilngries zurück. Sie erwähnte insbesondere noch den schlechten Wechselkurs des Dollars, der dazu führt, dass der Verein 20% mehr Geld in die Hand nehmen muss für die gleiche Förderung vor Ort.
 
Dies schlägt sich auch auf die finanzielle Situation des Vereins nieder, die anschließend von Kassiererin Sandra Neumeier vorgestellte wurde. Aufgrund der zahlreichen Aktionen wie Ei-Zeit oder Weihnachtsmarkt könne man aber dennoch auf eine solide finanzielle Basis zurückgreifen, so Neumeier.
 
Im Bericht des Vorsitzenden ging Matthias Neumeier zunächst auf die Mitgliederentwicklung in den letzten 15 Jahren ein. Die Zahl konsolidiere sich auf einem hohen Niveaus, so Neumeier, dennoch sei die Gewinnung neue Mitglieder sehr wichtig.
 
Anschließend schilderte Johanna Meixner Ihre Erlebnisse in Bolivien im Sommer diesen Jahres. Dabei ging sie auf die aktuelle Situation im Land ein und insbesondere auf die Stadt LaPaz. Dort besuchte sie auch den Verbindungsmann der Bolivienhilfe Reynaldo Salinas. Dieser begleitete sie zum Frauenhaus, dass vom Verein finanziell unterstützt wird. Dort finden derzeit Frauen zwischen 14 und 17 ein zu Hause, die ungewollt Schwanger geworden sind. Im Frauenhaus werden sie und ihre Kinder versorgt, gleichzeitig können die Frauen eine Ausbildung machen. Johanna Meixner betonte besonders die Freundlichkeit die ihr von den Frauen entgegen gebracht wurde und die Sauberkeit des von Ordensschwestern geführte Haus.
 
Außerdem besuchte sie das Milchprojekt der Voluntarias Alemannas. Es handelt sich dabei um deutschstämmige Frauen die - angegliedert an ein Krankenhaus - Milchpulver an unterernährte Kinder verabreichen.  Eine gute Ernährung ist dabei die beste Basis um wieder gesund zu werden.
 
Danach erzählte Dr. Ralf Mütterlein von seinem Besuch in der TBC-Station in Montero, von dem er erst am Vortag zurückgekommen ist. Derzeit werden 8 Patienten betreut, davon die Hälfte ambulant. Die durchschnittliche Verweildauer ist ca. 3 Monate, danach erfolgt die ambulante Weiterbehandlung.
 
Als besondere Belastung empfand es Dr. Mütterlein, dass die Teurungsrate in den letzten 3 Jahren auf 200% gestiegen ist. Dies treffe besonders die Bevölkerung vor Ort. Aber dadurch erhöhen sich natürlich auch die Unterhaltskosten des Vereins für die TBC-Station enorm.
 
Die Station wird vor allem von Landarbeitern genutzt, die ohne die Behandlung nur auf den baldigen Tod warten könnten.
 
Besonders gerührt habe ihn der Patient Benjamin. Dieser war Landarbeiter auf einer Finca, das bedeutet 14-15 Stunden harte Arbeit am Tag. Er schilderte wie er auf allen Vieren zu seinem Chef gekrochen war um ihm mitzuteilen das er nicht mehr könne. Darauf erwiderte dieser, dass er entweder arbeiten solle oder gehen müsse. Daraufhin hat er weitergearbeitet und Blut gehustet. Die Gewerkschaft habe ihn dann auf die TBC Station in Montero aufmerksam gemacht. Erst dort konnte er wieder zu Kräften kommen.  Benjamin bedankte sich für das gelebte Christentum durch die Krankenstation. Das zeige, so Dr. Mütterlein, dass wir mit unserer Arbeit genau das Richtig tun, auch im Sinne unseres Namenspatrons Pater Luis Espinals.
 
Die Station selbst wird vor Ort wie immer sehr gut durch das ehrenamtliche Engagement von Dr. Gonzales geführt. Leider hat sich an der Mauer Schimmel gebildet, was durch Sanierungsmaßnahmen beseitigt werden müsse. Ein weiteres Problem seien gesetzlichen Änderungen. Dadurch kann der vor vielen Jahren als Spende überführte Krankenwagen nicht mehr benutzt werden. Es müssen neue Papier in LaPaz besorgt werden, was für weitere Kosten sorgt.
 
Als Ergebnis hielt Vorsitzender Matthias Neumeier fest, werde die Hilfe des Vereins in Zukunft nötiger den je sein.


 
Am Ende wurde von Franziska und Christiane Meixner noch der Kalender der Bolivienhilfe für das Jahr 2017 vorgestellt. Beide haben wieder sehr liebevoll einen Begleiter für das nächste Jahr mit interessanten Motiven aus Bolivien zusammengestellt. Der Kalender ist wieder für 8 € beim Weihnachtsmarkt oder auf der Homepage der Bolivienhilfe erhältlich.

Foto: privat

 

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