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Need NO Speed: Suchtprävention für Jugendliche

22.03.2017 München.

Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml zu Gast bei der Regionalen Präventionsstelle Need NO Speed in Nordoberpfalz – Drogenprävention ist aktiver Jugendschutz
 
Nein sagen zu Drogen Crystal Meth oder Legal Highs: Die Regionale Präventionsstelle Need NO Speed leistet seit einem Jahr Aufklärungsarbeit über Drogen wie Crystal Meth und Legal Highs. Die Halbzeitbilanz nutzten am 22. März 2017 das Netzwerk Need NO Speed und der Bayerische Jugendring (BJR) als Projektträger, um sich mit der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml über die Erfahrungen der Regionalen Präventionsstelle auszutauschen. Im Fokus standen zudem die Herausforderungen, denen sich die Drogenprävention in der nördlichen Oberpfalz aus der hohen Verfügbarkeit von Crystal Meth sowie aus der steigenden Verbreitung Neuer Psychoaktiver Substanzen (NPS, sog. Legal Highs) stellt.
 
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml verwies darauf, dass sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit NPS im Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr 2015 fast verdoppelt hat (von 21 im Jahr 2015 auf 40 im Jahr 2016). Sie betonte: "Der Freistaat Bayern investiert zwar bereits rund sieben Millionen Euro im Jahr für Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe. Aber der Kampf gegen Drogen muss weiter verstärkt werden."
 
Huml fügte hinzu: "Alarmierend ist auch die weitere Zunahme an Drogentoten durch den Konsum von Crystal Meth. Das bayerische Gesundheitsministerium setzt bei der Aufklärung über solche Drogen unter anderem auf das erfolgreiche Präventionsprojekt „mindzone“, das sich direkt an junge Partygänger wendet. Allein in diesem Jahr wird das Projekt mit rund 330.000 Euro aus Mitteln der Gesundheitsinitiative „Gesund.Leben.Bayern.“ unterstützt. Das bayerisch-tschechische Grenzgebiet bleibt weiterhin ein Crystal-Brennpunkt – vor allem deshalb, weil ein großer Teil dieser Droge aus illegalen Laboren in der Tschechischen Republik stammt. Mit Präventionsprojekten wie „Need NO Speed“ wollen wir diesem Trend vor Ort entgegenwirken. Deshalb war es wichtig, die Präventionsstelle in Weiden aufzubauen. Das Projekt hat der Freistaat mit 50.000 Euro unterstützt. Von hier läuft auch die Vernetzung aller Beteiligten, einschließlich unserer Partner in Tschechien."
 
„Die Arbeit der Präventionsstelle Need NO Speed in Weiden ist aktiver Jugendschutz. Sie leistet breit aufgestellte und in der Ansprache offene Präventionsarbeit. Die Mitarbeiter/-innen der Regionalen Präventionsstelle bieten dafür eine hervorragende Grundlage, denn sie sind Ansprechpersonen für die Jugendlichen und für Fachkräfte in der Jugendarbeit“, resümierte Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR) als Träger des Projekts. Darüber hinaus bieten die Mitarbeiter/-innen Jugendlichen Gesprächsangebote in der Schule, um mit ihnen einen offenen und sachlichen Dialog zum Drogenkonsum zu führen.
 
Wie bedeutsam die zivilgesellschaftliche Initiative in der Region ist, unterstrichen Wolfgang Lippert (Landrat Tirschenreuth), Andreas Meier (Landrat Neustadt an der Waldnaab) und Jens Meyer (Bürgermeister der Stadt Weiden i. d. Opf.). Darüber hinaus waren für das Netzwerk Need NO Speed Mitwirkende aus den Jugendringen, dem Gesundheitsamt und der Kriminalpolizei Weiden vertreten, sodass ein umfassender Austausch der verschiedenen Expertinnen und Experten der Region mit der Ministerin erfolgte. „Need NO Speed ist eine Bereicherung und Ergänzung der Präventions- und Beratungsarbeit in der nördlichen Oberpfalz und hilft, mehr junge Menschen zu erreichen. Darum sollte sie auch nach Auslauf der ersten Projektphase fortgeführt werden“, dafür plädierten die Sprecherin von Need NO Speed, Theresa Sowa, und Thomas Bauer, Leiter der Weidner Kriminalpolizei.
 
Die Projektkoordinatorin der Regionalen Präventionsstelle, Agnes Scharnetzky, stellte zunächst die Aktionen aus dem ersten Tätigkeitsjahr vor. Dabei stellte sie neben den Höhepunkten wie dem erfolgreichen Theaterprojekt „…dann habe ich NEIN gesagt!“ im Juli 2016 auch das Angebot zur schuljahresbegleitenden Prävention vor. Dieses richtet sich an Schulen in den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth und der Stadt Weiden. Das Konzept wird derzeit vor allem in 7. und 8. Klassen umgesetzt, da aktuelle Umfragen unter bayerischen Schüler/-innen der 9. Klasse zeigen, dass das Alter für den Erstkonsum von Cannabis bereits bei 14,8 Jahren liegt (Quelle: Kraus et al., 2015: Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen 2015 (ESPAD). S. 68, Tabelle 5?4: Durchschnittsalter des ersten Cannabiskonsums).
 
Die Regionale Präventionsstelle Need NO Speed wurde am 1. April 2016 gegründet. Das vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte Projekt ist zunächst auf einen Förderzeitraum bis zum 31. März 2018 ausgelegt. Die Initiative Need NO Speed besteht seit 2012.
 
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