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Körperverletzung in Asylunterkunft führt zu größerem Polizeieinsatz

13.09.2017 Ingolstadt.

Wegen einer gegenseitigen Körperverletzung unter zwei Asylbewerbern wurde Streifenbeamte der Polizeiinspektion Ingolstadt am Dienstag, 12.09.2017 gegen 22:30 Uhr zur Asylbewerberunterkunft an der Manchinger Straße gerufen. Eine erste Abklärung der eingesetzten Streifenbesatzungen mit den örtlichen Securitymitarbeitern ergab, dass es unter zwei 19-jährigen Asylbewerbern aus Nigeria zu wechselseitigen Körperverletzungen gekommen war. Da sich besonders einer der beiden sehr aggressiv zeigte, sollte dieser in Gewahrsam genommen werden um weitere Körperverletzungen zu verhindern.
 
Der 19-Jährige leistete jedoch gegen die Gewahrsamnahme erheblichen körperlichen Widerstand und zudem gelang es ihm durch herumschreien offenbar weitere Asylbewerber aufzustacheln. Die zu diesem Zeitpunkt rund 50 umstehenden Asylbewerber verhielten sich daraufhin zunehmend verbal aggressiv. Aus dem Kreis dieser Personen heraus versuchten mehrere Personen auch körperlich den Transport des Festgenommenen in den bereitstehenden Streifenwagen zu verhindern. Auch bei der anschließenden Ausfahrt des Streifenwagens aus der Asylunterkunft schlugen in der äußerst aufgeheizten Stimmung immer wieder Personen aus der weiter stark angewachsenen Menschenmenge mit Fäusten gegen den Streifenwagen und blockierten dessen Fahrtweg. Ein bislang unbekannter Mann trat dabei auch mit dem Fuß nach einem Polizeibeamten, der dem Tritt aber ausweichen konnte. Infolge der körperlichen Attacken gegen die Beamten und das Polizeifahrzeug setzten die eingesetzten Beamten auch Pfefferspray ein. Letztlich gelang es den Streifenwagen samt dem Festgenommenen aus der Asylunterkunft zu fahren. Im weiteren Verlauf konnte durch Hinzuziehung einer größeren Zahl von Polizeieinsatzkräften die aufgeheizte Stimmung in der Unterkunft beruhigt werden.
 
Aufgrund des eingesetzten Pfeffersprays erlitten zwei Polizeibeamte und vier Securitymitarbeiter leichte Augenreizungen. Wie viele Asylbewerber vom Einsatz des Pfeffersprays betroffen sind, ist derzeit noch nicht bekannt. Ein Säugling, der einer Asylbewerberin während sie das Polizeifahrzeug mit Fäusten attackierte zu Boden fiel, wurde vorsorglich vom Rettungsdienst zur Behandlung in eine Klinik verbracht. Am Streifenwagen entstanden durch die Schläge mehrere Dellen, der Sachschaden wird auf ca. 1000 Euro beziffert.
 
Die Polizeiinspektion Ingolstadt führt nun aufgrund der Geschehnisse Ermittlungen wegen Körperverletzung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Verdacht des Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung.
 

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