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Klimaschutz durch nachwachsende Rohstoffe

11.11.2016 München.

Enormes Potential zur Treibhausgaseinsparung durch die Land- und Forstwirtschaft
 
Aktuell findet in Marrakesch die UN-Klimakonferenz statt, bei der die einzelnen Mitgliedsstaaten ihre Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase vorstellen. Der deutsche Klimaschutzplan 2050 soll voraussichtlich Ende dieser Woche abgeschlossen werden. Bereits heute wird durch die Nutzung Erneuerbarer Energien und Nachwachsender Rohstoffe ein wesentlicher Beitrag zur Treibhausgaseinsparung geleistet – dieser wichtige Beitrag muss aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes im Klimaschutzplan der Bundesregierung 2050 berücksichtigt und bei der Klimaschutzkonferenz in Marrakesch auch ein Ergebnis sein.
 
Bioenergie, Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft anstatt fossiler Energie!
Laut aktuellem Entwurf des Klimaschutzplans 2050 soll der Beitrag aus Anbaubiomasse in Zukunft im Vergleich zu Photovoltaik und Windkraft nur sehr begrenzt gefördert und hauptsächlich auf Anlagen, die Rest- und Abfallstoffe einsetzen, beschränkt werden. „Da aber gerade der Bereich der Nachwachsenden Rohstoffe aktuell einen wesentlichen Beitrag zur Treibhausgaseinsparung leistet, darf dieser Bereich in Zukunft nicht vernachlässigt werden! Neben den Rest- und Abfallanlagen leisten auch Bioenergieanlagen, die Energiepflanzen einsetzen, einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Energieerzeugung im Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereich“, betont Franz Kustner, Vorsitzender des Landesfachausschusses Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien im Bayerischen Bauernverband. Der Landesfachausschuss fordert die Bundesregierung dazu auf, besonders im Rahmen der UN-Klimakonferenz und der Überarbeitung des Klimaschutzplans 2050 sicherzustellen, dass an einem dezentralen Energiekonzept mit gleichwertiger Berücksichtigung von Bioenergie, Biogas, Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft festgehalten wird. Nur so kann es gelingen, eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Energiesektor, der Sektor mit dem größten Anteil an CO2-Emissionen deutschlandweit, zu erreichen.
 
Bioenergie trägt zur Treibhausgaseinsparung im Strom- Wärme- und Kraftstoffbereich bei
Alleine durch Bioenergie-Anlagen konnten innerhalb der letzten 20 Jahre insgesamt circa 850 Mio. Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenz eingespart werden. Dies entspricht fast der Hälfte der Einsparung von Treibhausgasemissionen insgesamt durch Erneuerbare Energien und Bioenergie von rund 1,85 Mrd. Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenz. „Die dezentrale Energiewende muss weiter gestärkt werden!“, fordert Kustner. „Dabei kommt der Bioenergie ein Alleinstellungsmerkmal zu, da neben Strom auch Wärme und Kraftstoff erzeugt, und zudem auch flexibel zur Verfügung gestellt werden kann.“
 
Biokraftstoffe schonen das Klima und stärken die regionale Wertschöpfung
Der Einsatz von Biokraftstoffen führe zu einer deutlichen Reduktion der Treibhausgasbelastung im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Bei einem Anteil von lediglich 4,7 Prozent Biokraftstoffe am Kraftstoffverbrauch im Jahr 2015 sieht Kustner ein enormes ungenutztes Potential, das von der Politik erkannt werden muss! So wiesen in Deutschland genutzte Biokraftstoffe gemäß der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung deutliche Treibhausgas-Reduktionen gegenüber fossilen Kraftstoffe auf: Biodiesel erreicht rund 60 Prozent Treibhausgasminderung, Rapsölkraftstoff mindestens 57 Prozent gegenüber fossilem Diesel. „Der bei der Biodieselherstellung aus Rapsöl anfallende Rapskuchen dient zugleich als wertvolles Eiweiß-Futtermittel in der Landwirtschaft und trägt dadurch zur regionalen Wertschöpfung bei“, erklärt Kustner.

 

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