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Bauernverband: Umweltbundesamt liegt mit Forderung nach höherer Mehrwertsteuer falsch

05.01.2017 München.

Das Umweltbundesamt (UBA) fordert eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte wie Milch und Fleisch von sieben auf 19 Prozent. Begründet wird die Forderung mit angeblich negativen Folgen der Tierhaltung für das Klima. Gleichzeitig solle der Staat die zusätzlichen Steuereinnahmen einsetzen, um den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von derzeit sieben Prozent weiter zu senken. Dieser Forderung erteilt der Bayerische Bauernverband eine klare Absage. Dazu erklärt Hans Müller, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes:
 
„Erst im April 2016 hat das UBA neue Daten vorgestellt, die zeigen, dass die Emissionen aus der Landwirtschaft zwischen 1990 bis 2014 um 15 Prozent (https://www.umweltbundesamt.de/daten/klimawandel/treibhausgas-emissionen-in-deutschland) abgenommen haben. So ist es möglich, dass die Landwirtschaft lediglich für sieben Prozent der Klimagase in Deutschland verantwortlich ist.Zum Vergleich: auf die Energiewirtschaft entfällt ein Anteil von 38 Prozent und beim Verkehr sind es 18 Prozent.
 
Die nachhaltige Arbeit der Bäuerinnen und Bauern prägt seit Generationen das Gesicht und die Lebensart in Bayern. Die rund 110.000 Familienbetriebe erzeugen beste Lebensmittel; Fleisch und Milch von bayerischen Höfen stehen für kurze Wege, nachhaltiges Wirtschaften und natürliche Kreisläufe. Die flächengebundene Tierhaltung ist für die Landwirtschaft in Bayern von enormer Bedeutung, 76 % der Einkommen auf den bayerischen Bauernhöfen werden mit der Haltung von Nutztieren erwirtschaftet. 
 
Das hat auch gute Gründe: Weite Teile Bayerns sind von Grünland geprägt, erst Tierhaltung ermöglicht die Nutzung von Flächen für die Lebensmittelerzeugung. Die Verwertung der mehr als eine Million Hektar Grünland in Bayern und von rund 4,7 Millionen Hektar bundesweit vor allem über Kühe ist sinnvoll. Insbesondere diese regionale Kreislaufwirtschaft trägt zum Klimaschutz bei. 
 
Außerdem ist der Erhalt der vielen und vergleichsweise kleinen Betriebe in Bayern vielfach nur durch die Tierhaltung möglich. Die Tierhaltung ist das wirtschaftliche Rückgrat der bayerischen Landwirtschaft; sie sichert die regionale Lebensmittelversorgung.
 
Der Versuch des von Umweltministerin Hendricks geführten Bundesamtes, tierische Produkte in Misskredit zu bringen und so Wahlkampf auf Kosten von Bauern und Verbrauchern zu betreiben, ist aus einem weiteren Grund fatal: Zu einer ausgewogenen und vollwertigen Ernährung gehören laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung neben Getreideprodukten, Obst und Gemüse auch Fleisch, Milchprodukte, Fisch und Eier. Die Vielfalt in der Ernährung ist wichtig, da jede Lebensmittelgruppe bestimmte Nährstoffe enthält, die der Körper für die Leistungsfähigkeit und Gesunderhaltung braucht.
 
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte aus Gründen des Klimaschutzes lehnt der Bayerische Bauernverband deshalb ab.“
 
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