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Bauern sauer auf Umweltministerium

09.02.2017 Bayern / Berlin.

Lichtmess am 2. Februar ist seit jeher ein wichtiger Tag im Bauernjahr. Just an diesem Tag hat das Bundesumweltministerium nun eine neue bundesweite Kampagne zur Landwirtschaft gestartet. Auf Plakaten in über 70 deutschen Städten und im Internet werden „Neue Bauernregeln“ verbreitet. „Gibt´s nur Mais auf weiter Flur, fehlt vom Hamster jede Spur.“ lautet ein Spruch, „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein.“ ein anderer.
„Diese einfachen Sprüche und Pseudo-Wahrheiten sind ein Schlag in das Gesicht von Tausenden verantwortungsvoll arbeitenden Bäuerinnen und Bauern“ ist Kreisobmann Martin Schmid sichtlich verärgert. „Wir werden von einem Bundesministerium und mithilfe von Steuergeldern einfach als Umweltverschmutzer oder Tierquäler hingestellt. Die Kampagne muss sofort gestoppt werden“, sagt Schmid und fordert den Rücktritt von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Aufgabe des Umweltministeriums ist es, Probleme beim Umwelt- und Ressourcenschutz sachlich und deutlich zu benennen. Doch mit dieser unsäglichen Meinungsmache gegen alle Bauernfamilien ist Hendricks eindeutig übers Ziel hinausgeschossen.“ bringt auch Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck die Stimmung der Bauern auf den Punkt.


Stellvertretender Kreisobmann Michael Gruber kritisiert außerdem, dass das Bundesministerium mit seinen pauschalisierenden und ehrenrührigen Aussagen die Grundlagen für einen konstruktiven Dialog über Landwirtschaft und Umwelt zerstört. „Bereits in den vergangenen Monaten hat Umweltministerin Hendricks drängende Fragen in ihrem Ressort oft sehr unsachlich pauschal beantwortet und die Probleme kurzerhand auf die Landwirtschaft abgewälzt“, sagt Gruber. „Wer den Feinstaub in deutschen Städten mit drakonischen Auflagen für Ställe bekämpfen will oder beim Klimaschutz die Weidehaltung als eines der größten Probleme identifiziert, hat entweder keine Ahnung oder will gezielt Bauernhöfe zum Aufgeben zwingen.“ Der BBV-Kreisverband Neumarkt hat sich deshalb auch an den örtlich zuständigen SPD-Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch aus Weiden gewandt und von der SPD-Landesgruppe entsprechende Reaktionen und Konsequenzen verlangt.
Aus Sicht von Kreisobmann Schmid muss nun zudem überprüft werden, ob durch die Kampagne des Bundesumweltministeriums Steuergelder für Partei- und Wahlkampfzwecke missbraucht werden. „Mit einer derart aufgemachten Kampagne will Hendricks der SPD agrarpolitisches Profil verschaffen. Dass sich das Bundesumweltministerium auf diesem Wege vor den Wahlkampfkarren der SPD spannen lässt, ist ein Skandal.“ Selbst der Steuerzahlerbund hat die Kosten von 1,6 Mio. € für insgesamt 11 „Bauernregeln“ mittlerweile als Verschwendung bezeichnet.
 

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