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Stadt schafft Treffpunkt für aus der Ukraine Geflüchtete

16.03.2022 Neumarkt.

Soziales Angebot für Austausch und Gespräche



Die Stadt Neumarkt wird neben anderen Aktionen die Geflüchteten aus der Ukraine auch dadurch unterstützen, dass sie ein soziales Angebot in Form einer Begegnungsmöglichkeit schaffen wird. Der „Razom“ (ukrainisch für gemeinsam) genannte Treffpunkt ist ab sofort im „Haus des Engagements“ in Pölling eingerichtet. „Wir wollen somit eine Gelegenheit bieten, wo sich die Geflüchteten untereinander treffen und auszutauschen können, wo es aber auch von unserer Seite Angebote geben wird“, umschreibt Oberbürgermeister Thomas Thumann die neue Einrichtung. Auch sonst steht die Stadt parat, um Unterstützung für die Ukraine-Flüchtlinge zu leisten, so etwa wie bei der Anfrage des Leb-mit-Ladens für benötigte Milchprodukte, für die das Stadtoberhaupt bereits seine Unterstützung zugesagt hat. „Es freut mich, dass nach Neumarkt gekommenen Menschen aus der Ukraine bei uns eine erste Anlaufstation gefunden haben. Es ist großartig, wie viele Neumarkterinnen und Neumarkter ihre Hilfsbereitschaft, Solidarität und persönliches Engagement zeigen. Ein riesiges Dankeschön allen, die sich dabei so tatkräftig einsetzen.“

Neumarkt als „engagierte Stadt“ stellt mit dem Treffpunkt „Razom“ ein soziales Angebot bereit, wo sich die Menschen aus der Ukraine für Gespräche untereinander treffen können, wo aber auch Gespräche mit geschultem Personal möglich sind. Zudem sollen dort die Kinder spielen können, es kann gemeinsam gekocht, gebastelt oder auch kreativ gearbeitet werden. Letztlich soll so eine Situation entstehen, dass die vom Krieg Betroffenen ein wenig Abstand von den Geschehnissen in der Ukraine finden. Es soll aber auch Unterstützung bei Anträgen und Formularen geben und der Raum soll dafür da sein, dass man sich gegenseitig unterstützt und vernetzen kann. In dieser Hinsicht soll auch die Ausstattung mit sozialen Medien bereitgestellt werden. Der Treffpunkt ist jeweils Montag bis Donnerstag von 15 bis 17 Uhr im „Haus des Engagements“ in der St.-Martin-Straße 9 in Pölling. Eine Anmeldung ist dazu nicht erforderlich, wie die Leiterin des Hauses Anna Lehrer bestätigt. Die Stadt ruft Bürgerinnen und Bürger auf, die sich dabei einbringen wollen, sei es als Fahrer, Betreuer oder Lehrkraft. Sie alle können sich bei unter 09181/255-2611 melden.

Das „Haus des Engagements“ ist nicht nur mit der Buslinie 561 gut zu erreichen, immerhin fährt alle 30 Minuten ein Bus aus der Innenstadt nach Pölling. Auch die S-Bahn kann genutzt werden, sie fährt in der Regel im 20-Minuten-Takt. Darüber hinaus ist es möglich, einen Fahrdienst zu nutzen. Falls dies notwendig werden sollte, können sich Interessenten bei Fadi Almusa unter 09181/255-2611 melden.

Oberbürgermeister Thumann hat in der letzten Stadtratssitzung bekräftigt, dass der Landkreis mit einer zentralen Koordinierungsstelle für Ukraineflüchtlinge zielführend gehandelt hat. Es braucht eine abgestimmte und überschaubare Organisation der verschiedenen Hilfsleistungen insbesondere auch hinsichtlich der Unterbring der Geflüchteten. Derzeit geht man von bis zu rund 1.000 Personen aus, die im Landkreis erwartet werden. In dem Zusammenhang hat der Landkreis bereits die Turnhalle im Ostendorfer Gymnasium für die Erstaufnahme vorbereiten lassen. B Thumann hat über seine Kontakte in die Europäische Metropolregion zum einen mit Oberbürgermeister Markus König in Nürnberg gesprochen, das mit Charkiw eine der am stärksten betroffene Stadt in der Ukraine als Partnerstadt besitzt. Dabei hat er dem Amtskollegen in Nürnberg zugesichert, dass Neumarkt sich vorstellen könnte, Unterstützung zu geben, wenn dies notwendig wäre. Als stellvertretender Ratsvorsitzender der Europäischen Metropolregion hat er in dem Zusammenhang auch mit seinem Kollegen im Vorsitz Landrat Johann Kalb gesprochen und diesem vorgeschlagen, dass sich die Metropolregion hier konzentriert in die Unterstützung mit einbringen könnte und die Kontakte Nürnbergs nach Charkiw nutzen sollte.

Foto: Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

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