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Klinikum Neumarkt: Aufruf des Chefarztes Prof. Dr. Peter-Hubert Grewe zum dritten Advent

10.12.2021 Neumarkt.

Klinikum Neumarkt: Aufruf des Chefarztes Prof. Dr. Peter-Hubert Grewe zum dritten Advent

Alle guten Dinge sind Drei!

Drei Impfungen retten Leben - und vor allem nicht nur das Leben der Geimpften selbst.

Im Interesse meiner PatientenInnen, KollegenInnen, StudentenInnen und Mitmenschen verfolge ich als Arzt und Hochschullehrer die wissenschaftliche Primär-Literatur zur SARS-CoV-2 Viruserkrankung. - Ja - diese Erkrankung, ihre Behandlungsstrategien und die vorbeugenden Impfstoffe sind neu. Aber noch nie in der Geschichte der Humanmedizin wurde mit einem derart großen – großartigen - Einsatz und Engagement geforscht und geprüft. Das gibt mir ein gutes und positives Gefühl!

In Deutschland hat SARS-CoV-2 mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet. Das ist nicht nur eine unvorstellbar hohe Zahl – es bedeutet unendlich viel Leid und Trauer.

Die Covid-19 Erkrankung wird leider vielfach erst als real und richtig tragisch empfunden, wenn ein nahestehender Mensch schwer erkrankt oder stirbt.

So wie alle Mitarbeitenden des Klinikum Neumarkt stemmt sich auch das gesamte Team meiner Klinik für Herzkreislauf- und Lungenerkrankung seit jetzt 2 Jahren -24 Stunden/7 Tage die Woche- mit aller Kraft gegen das „Killer-Virus“.

Wir behandeln jährlich mehr als 200 PatientenInnen, die mit einem akuten Herzinfarkt aufgenommen werden. Die Behandlung eines akuten Herzinfarktes unter normalen Bedingungen ist schon eine emotionale und körperlicher Herausforderung für den Kardiologen und das gesamte Team.  Die akute Covid-19 Infektion verursacht auch Herzinfarkte, die durch eine unverzügliche Herzkatheterbehandlung durchbrochen werden können. Bei unklarem Impf- und/oder Erkrankungsstatus der PatientenInnen muss das Notfall- Herzkatheter Team neben der üblichen Röntgen- und OP-Kleidung mit doppelter antiviraler Schutzkleidung arbeiten. Durch diese luftundurchlässige und fast 20 kg schwere Schutzausrüstung wird die bis zu 2 Stunden dauernde lebensrettende Behandlung zu einer extremen körperlichen Strapaze für die Mitarbeitenden. Ein Flüssigkeitsverlust von 2 bis 3 kg ist die Regel. Die Sicht durch doppelten Augenschutz des Operateurs ist mitunter reduziert. Die in dieser Situation geforderte maximale Konzentration wir dadurch erschwert.

Darum wünsche ich mir keinen Applaus für mein professionelles Team, sondern  PatientenInnen mit vollständigem Impfschutz.

Bitte lassen sie sich impfen und meiden Sie freiwillig große Menschen-Ansammlungen. Nur zusammen können wir den gordischen Knoten zerschlagen.

Ihr

Prof. Dr. Peter Grewe

Prof. Dr. Peter-Hubert Grewe (li.) und der Gesundheits- und Krankenpfleger  Krankenpfleger Franz-Xaver B. (re.) - Fotografin Cornelia Schneck

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