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Kondition war entscheidender Faktor beim Senioren-Tanzturnier

26.02.2017 Neumarkt.

109 internationale Paare zu Gast bei der Tanzsportabteilung Blau-Silber



Konzentration, Anspannung, Disziplin: Für den Außenstehenden erscheint es auf den ersten Blick weder kompliziert noch anstrengend, Langsamen Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Foxtrott und Quickstep unmittelbar nacheinander der aufmerksamen wie erfahrenen Jury – unter Ihnen Helga Wüstner und Brigitte Schmidt von TSA Blau-Silber – zu präsentieren. Jeder der einzelnen Tänze dauert ja „nur“ 120 Sekunden. Für die Protagonisten auf dem Parkett bedeutet das jedoch in jedem Einzelfall höchste Konzentration, Anspannung und Disziplin. Schließlich geht es darum, sich in den wenigstens fünfmal zwei Minuten dauernden Vor- und Zwischenrunden für den Finaldurchgang zu qualifizieren. Sowohl Können als auch das berühmte Quäntchen Glück sind dafür notwendig, aber speziell die Kondition entscheidet hier ganz wesentlich über Weiterkommen, Sieg oder Niederlage. Immerhin beträgt das Mindestalter für die Tänzerinnen und Tänzer aus Deutschland, Österreich und Tschechien 45 Jahre. Viele von ihnen sind zum wiederholten Male in der Jurastadt Neumarkt, um in den fünf Klassen D – C – B – A – S der Gruppen II bis IV die Besten zu ermitteln.
Bloß keine Fehler: Und so einfach drauf loslegen ist ebenfalls nicht möglich, da die Turnier- und Sportordnung (TSO) des Deutschen Tanzsportverbandes exakt vorschreibt, welche Figuren und Schritte erlaubt sind, gleiches gilt übrigens für die Kleidung. Beim kurzen Eintanzen vor dem alles entscheidenden Finale feststellen, wie sich die Tanzfläche anfühlt, deren Größe ausloten, die einstudierte Choreografie abrufen, Feinheiten in der Haltung optimieren. Während des entscheidenden Durchgangs, bei dem sich bis zu sechs Paare gleichzeitig auf dem Parkett befinden, bloß keinen Fehler riskieren, insbesondere beim Einstiegstanz dem Langsamen Walzer, der bereits maßgeblich die Grundlage für die Endplatzierung bildet. Und natürlich auch in den Folgetänzen konzentriert bleiben, den Takt einhalten, die Wertungsrichter mit exakt gesetzten Schritten überzeugen, Ruhe bewahren und bei aller Anspannung das Lächeln nicht vergessen. Immer wieder der gleiche, so wichtige routinierte Vorgang bei den Aktiven, die sich im hart umkämpften Feld der Konkurrenz stellen.
218 Tänzerinnen und Tänzer in 11 Einzelturnieren: Beim Sportturnier derTanzsportabteilung Blau-Silber vom Wochenende gingen insgesamt 218 Tänzerinnen und Tänzer aus den drei genannten Nachbarländern an den Start, verteilt auf 11 Einzelturniere, die jeweils getrennt gewertet wurden. Eine Mammutaufgabe, die den Paaren auf dem Parkett, den Wertungsrichtern und dem Organisationskomitee alles abverlangte. Novum diesmal, es wurde ausschließlich Standard getanzt, da sich die generell zu beobachtende Tendenz nachlassender Meldungen in der Sektion Latein, gerade im Seniorenbereich, fortsetzte. Um ein Turnier wertungstechnisch korrekt abzuwickeln, sind aber wenigstens drei startberechtigte Paare in der jeweiligen Klasse erforderlich.
Kraftakt: Für Gerhard und Marion Funk vom Tanzsportzentrum Augsburg hat sich die Anreise mehr als gelohnt. Dreimal Erster, je einmal Dritter und Vierter und Aufstieg in die nächste Klasse. Besser geht´s nicht. 43 Tänze in fünf Turnieren am Faschingssamstag, ein wahrer Kraftakt. Umgerechnet sind das eineinhalb Stunden reine Tanzzeit und gleich zu setzen mit vierzehn 400 m Läufen in der Leichtathletik. Da waren dicke Freudentränen nicht mehr zu unterdrücken. Lohn für konsequente konditionelle Vorbereitung, ohne sie wäre ein solcher Erfolg niemals möglich.

Hochklassiger Tanzsport mit teilweise knappen Entscheidungen und Platzierungen ließen an diesem Samstag zwischen 10:00 und 21.00 Uhr zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Hinsichtlich der Wertungen gab es nicht ansatzweise Anlass zur Kritik, auch wenn sich der Eine oder Andere gerne weiter vorne gesehen hätte.

Foto: Werner Gerstner

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