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 Polizeiberichte

Großeinsatz der Polizei in Pilsach

21.03.2017 Pilsach.

Die Staatsanwaltschaft München II eröffnete im Herbst vergangenen Jahres ein Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßig begangener Urkundenfälschung und Amtsanmaßung. Mit den konkreten Ermittlungen wurde die Kriminalpolizeiinspektion Erding beauftragt, die zur Abarbeitung die „EG Wappen“ einrichtete. Unter deren Führung und Koordination wurden am 07. Februar 2016 Wohn- und Geschäftsräume von 16 Tatverdächtigen in Bayern, Baden Württemberg und Rheinland Pfalz durchsucht. Im Rahmen dieser Durchsuchungsaktion konnte eine Vielzahl von Beweismitteln sichergestellt und weitere Beschuldigte ermittelt werden.
 
Am heutigen Tag fand eine weitere Durchsuchungsaktion der EG Wappen in Bayern und Rheinland-Pfalz bei insgesamt 45 ermittelten Tatverdächtigen statt. Der Schwerpunkt der insgesamt 36 Durchsuchungsobjekte lag in Bayern. Ziel der polizeilichen Maßnahmen war es, Beweismittel wie gefälschte Dokumente im Zusammenhang mit dem  „Bundesstaat Bayern „  sicherzustellen. Unter den Beschuldigten befinden sich neue und ehemalige Führungsmitglieder der sog. Reichsbürgerbewegung sowie Bezieher von Ausweisen des selbst ernannten Bundesstaates Bayern.
 
Die Gesamtkoordination erfolgte durch die Kripo Erding. Die Durchsuchungen selbst wurden eigenverantwortlich durch die für den Wohnort der Beschuldigten zuständigen Kriminaldienststellen durchgeführt. Die 28 Wohn- und Geschäftsadressen der Tatverdächtigen in Bayern verteilten sich auf mehrere Regierungsbezirke. 13 Kriminalpolizeiinspektionen, verteilt auf fast alle Regierungsbezirke, unterstützten die EG Wappen. Durchsucht wurde beispielsweise in Erding, Hohenbrunn, Fürstenfeldbruck, Fürth, München, Pfronten, Deggendorf, Roth, Siegenburg, Schwabach, Mitterteich, Bad Birnbach, Mainburg, Pilsach und weiteren Orten. Insgesamt waren über 300 Beamte im Einsatz.
 
Am frühen Nachmittag waren die Durchsuchungsmaßnahmen abgeschlossen. Es wurden umfangreiche Beweismittel, insbesondere Blankopapiere zur Urkundenherstellung von Heimatscheinen, Führerscheinen, Staatsangehörigenausweisen oder Gewerbescheinen sowie Multifunktionsgeräte und Datenträger sichergestellt.
 
An mehreren Objekten wurden Waffen und Munition sichergestellt. Darunter befanden sich zwei Langwaffen, 97 Schuss Munition mit Kaliber 9 mm, Schreckschusswaffen und Schrotmunition. Mehrere nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände wie ein Totschläger, Schlagring, Wurfstern, Elektroschocker, Butterflymesser und ein Reizstoffsprühgerät wurden sichergestellt.
 
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München II und der EG Wappen dauern an.
 
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