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 Polizeiberichte

„Chinesenfasching“ 2017 einigermaßen friedlich

24.02.2017 Dietfurt.

Einigermaßen zufrieden zeigt sich die einsatzführende PI Parsberg mit dem  Einsatzgeschehen auf dem diesjährigen Chinesenfasching des „Unsinnigen Donnerstags“.
Die Veranstaltung war heuer außergewöhnlich gut besucht, wozu sicher auch die milde Witterung beigetragen hat. Mehr Besucher bedeuten natürlich auch mehr Einsätze, Vorfälle und ein Mehr an registrierten  Delikten. Schwerwiegende Sicherheitsstörungen, auf die man sich entsprechend der aktuellen, allgemeinen Situation natürlich vorbereitet hatte, blieben erfreulicherweise aus. 
 
Der „Faschingszug“ am Nachmittag ab 14.00 Uhr verlief in gewohnt geordneten Bahnen. Das bewährte Einsatzkonzept Polizei - Feuerwehr Dietfurt - Stadtverwaltung - Sicherheitsdienst ging auf und sorgte für einen nahezu reibungslosen Ablauf. Die geschätzten etwa 16.000 Faschingsbesucher konnten den Nachmittag genießen, wenngleich der Stadtbereich samt Umfeld restlos zugeparkt war.
 
Bereits ab den Mittagstunden wurde von den Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt gemäß der geltenden Stadtsatzung das mitgebrachte Glas in Form von Bier- und Schnapsflaschen „abgefischt“ und entsorgt.
Zusammen mit einer starken Präsenz von Fußstreifen der Polizeieinheiten gelang es, den stark bevölkerten Innenstadtbereich relativ friedlich zu gestalten, obwohl so manche Faschingsgänger natürlich gar nicht begeistert waren, weil sie nicht in eines der restlos überfüllten Lokal gelangen konnten. Insbesondere vor der zu später Stunde extrem gut besuchten Veranstaltungshalle am Espanweg kam es immer wieder zu kritischen Situationen durch einlassbegehrende Pulks von vielfach alkoholisierten jungen Leuten.
Erkennbar weniger Scherben auf den Straßen und gut gefüllte Abfallbehältnisse waren das Ergebnis der Bemühungen von Stadt, Sicherheitsdienst und Polizei.
Leider ignorieren aber immer noch eine ganze Reihe von uneinsichtigen Besuchern, Lokal- und Standbetreibern und auch Faschingszugteilnehmern das geltende Glasverbot und sorgen damit neben Abfall auch für Gefahrenstellen auf den Verkehrsflächen.
 
Mehrere tausend Faschingsanhänger, auch aus entfernteren Regionen Bayerns fanden sich zur Großfaschingsfeier in Dietfurt ein, die ab etwa 20.00 Uhr so richtig ins Rollen kam.
Sie startete mit einer rasant zunehmenden Alkoholisierung der Feiernden, was wiederum bereits ab den frühen Abendstunden den Rettungskräften eine Menge Arbeit bescherte. Insgesamt wurden bei 19 Einsätzen Sturz- und sonstige Verletzungen sowie zumeist „sinnlos“ Betrunkene versorgt. Eklatant sind die bei dokumentierten Vorfällen gemessenen Alkoholwerte: Spitzenreiter war ein 17-Jähriger, bei dem nach einem massiven Streit von der Polizei  3,16 Promille festgestellt wurden, wobei der junge Mann aber noch ganz ordentlich ansprechbar war.
 
Die Vorfälle im Einzelnen:
 
Gegen 20.10 Uhr wurde eine 18-Jährige aus dem Gemeindebereich Dietfurt in der Pfarrgasse von einem Unbekannten sexuell belästigt. Die junge Frau konnte sich von dem, der Beschreibung nach etwa 25 Jahre alten, 180 cm großen, mit Sträflingskostüm verkleideten und bayerisch sprechenden Unbekannten losreißen und in Sicherheit bringen. Die Frau kam mit dem Schrecken und ohne Verletzungen davon.
 
Ein 26-Jähriger, aus einem Dietfurter Ortsteil stammend, randalierte mit gut zwei Promille intus am Eingang einer Innenstadtgaststätte. Nachdem der dortige Sicherheitsdienst seine liebe Not mit dem Aggressor hatte, wurde eine Polizeistreife hinzugerufen. Nun rastete der junge Mann völlig aus und begab  sich in einen Ringkampf mit den  Polizisten. Er verlor den Kampf allerdings, wurde zur Blutentnahme gebracht und hat nun ein Strafverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte gegen sich laufen.
 
Insgesamt sieben Körperverletzungsdelikte wurden bis dato angezeigt.
Gegen 21.30 Uhr wurden in einem Innenstadtlokal einem 25-jährigen Gredinger von einem Unbekannten mehrere Faustschläge verpasst. Zusätzliche Schnittverletzungen zog sich der Geschädigte (gut zwei Promille Alkoholeinwirkung) beim anschließenden Sturz auf den Boden zu. Der junge Mann wurde ins Krankenhaus verbracht. Vom Schläger fehlt jede Spur.
 
Eine größere Auseinandersetzung entwickelte sich vor der Veranstaltungshalle am Espanweg. Zunächst schlug ein 21-Jähriger aus Berg auf einen 20-Jährigen aus Regensburg ein, der einen blutigen Mund davontrug. Dann nahm sich der gleiche Täter einen 20-jährigen Freystädter vor. Auch dessen Gesicht wurde blutig geschlagen. Wenig später trafen die Kontrahenten an gleicher Stelle wieder aufeinander. Der 20-jährige Freystädter stellte den Schläger aus Berg nun zur Rede, woraufhin sich ein 22-Jähriger aus Neumarkt einmischte und dem Freystädter weitere Hiebe verpasste. Das wiederum ließ sich der Freystädter nicht gefallen und verprügelte nun den Neumarkter. Alle Beteiligten trugen zum Teil deutliche Blessuren davon, der Regensburger Beteiligte kam in ein Krankhaus. „Natürlich“ waren alle Beteiligte erheblich alkoholisiert.
 
Gegen 22.00 Uhr würgte und schlug ein 24-jähriger Mann aus Mühlhausen einen 25-Jährigen aus Deining vor der Veranstaltungshalle in der Labergasse. Schwerere Verletzungen blieben aus. Der Grund des Streites dürfte im Alkoholdunst untergegangen sein.
 
Die letzte Rauferei wurde um 01.45 Uhr vor einem Innenstadtlokal gemeldet. Ein mit über zwei Promille deutlich angeschlagener 19-jähriger Regensburger verpasste einem 24-jährigen Ingolstädter völlig grundlos einen heftigen Hieb ins Gesicht, was mit leichteren Gesichtsverletzungen für den Malträtierten endete.
 
Ein 24-jähriger Faschingsbesucher aus Pförring, leicht alkoholisiert aber umso aggressiver,  spielte gegen 22.20 Uhr in der Hauptstraße den starken Mann und plärrte für alle hörbar den Hitlergruß hinaus. Dabei übersah er allerdings die in der Nähe befindliche Polizeistreife, die gegen den Krakeeler ein Ermittlungsverfahren einleitete.
 
Natürlich kam es auch zu Sachbeschädigungen. Ein (noch) Unbekannter beschädigte gegen 23.00  Uhr in der Hauptstraße ein Dienstfahrzeug der Polizei, indem er dessen Seitenspiegel wegtrat.
Gegen 00.30 Uhr fühlte sich ein 21-Jähriger aus Pyrbaum mit seinen angesammelten zweieinhalb Promille Alkohol so stark, dass er in der Hauptstraße, Nähe Rathaus einen gewichtigen Blumentrog umwuchtete und beschädigte.
Im Rahmen einer Rangelei ging bei einem Imbissbetreiber gegen 22.45 Uhr eine große Frontscheibe zur Straße zu Bruch. Der ermittelte 24-jährige Pilsacher wird für den Schaden aufkommen müssen.
 
Erfreulicherweise kam es zu keinen alkoholbedingten Verkehrsunfällen.
 
Abschließend ist aus Sicht der einsatzleitenden Polizeiinspektion Parsberg, die abwechselnd von Dienstkräften des Einsatzzuges aus Schwabach, vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee unterstützt wurde, die bewährte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dietfurt, besonders mit den Feuerwehrkräften Dietfurt, mit dem Rettungsteam des BRK sowie dem im Auftrag der Stadt Dietfurt eingesetzten und überaus professionell agierenden Sicherheitsdienst hervorzuheben.

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