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Wieder voll drin im Leben – dank Blutspenden

24.10.2017 Neumarkt.

Der Gang auf die Spenderliege ist für viele Patienten überlebensnotwendig Blutspende-Empfängerin Manuela erzählt ihre Geschichte
 
Mit dem Radl um den Chiemsee. Kein Problem für Manuela Wittmann. „Endlich bin ich wieder voll drin im Leben!“ Die 23-jährige Münchnerin fühlt sich „unkaputtbar“ und strotzt vor Energie. Das war nicht immer so. Manuela hatte Lymphdrüsenkrebs und konnte diesen durch Vollblut- und Thrombozythenspenden besiegen: Die junge Frau hat überlebt, weil Spender zuvor ihr Bestes dafür gegeben haben: Blut!
 
 
Blutspende-Empfängerin Manuela Wittmann ist ihren Lebensrettern dankbar: Dazu gehören Spender, die Vollblut und Thrombozythen gegeben haben. (Bild: BSD/Stefan Heigl)
 
Aktuell bleiben die Spenderliegen vielerorts leer. Die Herbstgrippe kursiert in Bayern. Hält diese Phase länger an, kann es brenzlig werden: Wenn überlebensnotwendige Blutkonserven fehlen, kann Patienten in bayerischen Kliniken – wie es Manuela einmal war – unter Umständen nicht geholfen werden. „Wir haben das ganze Jahr über die verantwortungsvolle Aufgabe, die Kliniken ausreichend mit Blutpräparaten zu versorgen. Jeden Tag brauchen wir dafür etwa 2.000 Blutkonserven, die wir dank vieler treuer Blutspender auf unseren Terminen in ganz Bayern sammeln“, erklärt Georg Götz, der Geschäftsführer des Blutspendedienstes des BRK (BSD). Rund 250.000 aktive Blutspender helfen im Freistaat dabei, diese Versorgung sicherzustellen. Ungefähr zweimal im Jahr suchen diese aktiven Bayern die Spenderliege auf. Natürlich kann nicht jeder zu jeder Zeit spenden, aber wird eine Pause von 56 Tagen zwischen zwei Spenden eingehalten, so dürfen Männer bis zu sechs Mal und Frauen bis zu vier Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden.
 
Ab sofort Personalausweis zur Blutspende immer mitbringen
 
 
Die Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten gibt die Bundesärztekammer vor. Einige Richtlinien wurden nun verändert: Neu ist seit kurzem, dass neben dem Blutspendeausweis, sofern man bereits einen besitzt, zusätzlich ein amtlicher Lichtbildausweis wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein im Original vorgelegt werden muss. Der BSD ist verpflichtet, die Einhaltung der neuen Regelung zu achten. „Bitte haben Sie Verständnis dafür und bringen Sie künftig immer einen amtlichen Lichtbildausweis mit zur Blutspende, damit sie zugelassen werden können“, appelliert BSD Geschäftsführer Georg Götz.
 
Weitere Infos, auch zur neuen Regelung und alle Blutspendetermine gibt es auf der Website des BSD unter www.blutspendedienst.com oder bei der Servicehotline telefonisch unter 0800 11 949 11 zwischen 7.30 Uhr und 18.00 Uhr (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz).
 
„Geben Sie Ihr Bestes und helfen Leben zu retten, denn vielleicht rettet eine Blutspende irgendwann auch Ihr Leben“, so BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann.
 
Gelegenheit dazu haben Sie im Monat November 2017:
 
 
Blutspende-Empfängerin Manuela Wittmann im Interview:
 
Vielen Patienten hilft die gute Tat der Blutspender, um überhaupt eine Überlebenschance zu haben. Zu ihnen gehört Manuela Wittmann. Die 23-jährige Münchnerin ist jetzt wieder gesund und kann ihrer Arbeit bei der Stadtverwaltung München, wo sie bei der Berufsfeuerwehr eingesetzt ist, nachgehen. Sie erzählt ihre Genesungsgeschichte gerne, um anderen Patienten Mut zu machen, aber auch um sich bei ihren Lebensrettern zu bedanken: Blutspendern.
 
Frau Wittmann, warum waren Sie überhaupt auf Blutspenden angewiesen?
 
Im September 2015 wurde bei mir Lymphdrüsenkrebs im vierten Stadium festgestellt.
 
Was passierte nach der Krebsdiagnose?
Ich lag anfangs drei bis vier Wochen im Krankenhaus und habe dort die ersten Chemotherapien bekommen. Danach war ich über ein halbes Jahr verteilt immer wieder im Krankenhaus. Und im Dezember 2015 habe ich das erste Mal Blutkonserven bekommen. Zuerst Erythrozytenkonzentrate – das sind die roten Blutkörperchen, die aus einer Vollblutspende gewonnen werden. Danach auch Thrombozyten – die kennt man besser unter dem Namen Blutplättchen. Sie waren notwendig, um die Chemo erhalten zu können.
 
Wie fühlt sich so eine Transfusion an?
 
Ich erinnere mich gut, dass ich vor der der Transfusion der Erythrozyten immer müde war und mich kaum wach halten konnte. Danach hingegen habe ich mich fit gefühlt – irgendwie ein Stück gesünder.
 
Und seit wann sind Sie wieder richtig gesund?
 
Im März 2016 hatte ich alle Chemos überstanden. Danach ging`s in die Reha an den Chiemsee. Gleich am Anfang hatte ich mir dort ein Ziel gesetzt: einmal um den See herumradeln.
 
Gesagt – getan?
 
Ja. Ich hatte mir meine Eltern als Unterstützung mitgenommen und es tatsächlich geschafft – und meine Eltern sogar noch auf der Zielgeraden abgehängt! In dem Moment dachte ich: Jetzt bin ich wieder voll drin, voll im Leben und unkaputtbar!

 

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