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Sanftes Bevölkerungswachstum als Strategie - Bürgermeister tagten in Berg

23.03.2017 Berg.

In den Städten und Gemeinden der interkommunalen Allianz ARGE 10 – Berg, Lauterhofen, Pilsach, Velburg, Hohenfels, Patsberg, Seubersdorf, Lupburg, Breitenbrunn und Dietfurt – haben es die Bürgermeister mit ähnlichen Entwicklungen zu tun, nämlich einer starken Nachfrage nach vor allem für junge Familien bezahlbaren Bauland. Vor diesem Hintergrund erörterten die Rathauschefs mit der Dietfurter Bürgermeisterin in Berg unter Vorsitz von Helmut Himmler die Bevölkerungsstrategie im ARGE 10-Gebiet und die Vorgehensweise bei der Beschaffung und Entwicklung von Bauland. Übereinstimmend streben die Gemeinden ein lediglich geringes, sanftes Bevölkerungswachstum in ihren Gemeinden an. Der Charakter der Dörfer solle nicht durch ausufernde Bautätigkeit verändert, sondern durch eher geringe bauliche Entwicklung unter Nutzung der Innerortslagen beibehalten werden. Die wesentliche Nachfrage gehe immer in die Hauptorte mit vorhandener technischer und sozialer Infrastruktur.

Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass es derzeit äußerst schwierig sei, Bauland zu vernünftigen Preisen anzukaufen. Nur durch ein vertretbares Preisniveau beim Grundstückskauf könne jedoch für junge Familien bezahlbares Bauland in deren Heimatgemeinden angeboten werden. Auch die Bereitstellung von Tausch- und Ausgleichsflächen für den Eingriff in die Natur bereite zunehmend Probleme. Einig waren sich Adolf Wolf, Eduard Meier, Johann Lanzhammer, Ludwig Lang, Manfred Hauser, Carolin Braun, Josef Bauer, Bernhard Kraus und ARGE 10-Sprecher Helmut Himmler  in der Zielrichtung, größere Baugebiete mit Baurecht nur unter der Voraussetzung zu erschließen und auf den Markt zu bringen, wenn die Flächen von den Gemeinden angekauft werden können.

Ein starkes Wachstum wird von allen ARGE 10-Gemeinden und Städten nicht angestrebt. Vielmehr will man primär den heimischen jungen Leuten den Wohnungsbau ermöglichen und darüber hinaus benötige jede Kommune einen gewissen Zuzug von außen, um die Einwohnerzahlen zumindest zu halten.
Die „Bevölkerungsskizze 2014 – 2034“ für den Landkreis Neumarkt  prognostiziert  stabile Einwohnerzahlen, trotz sinkenden Geburtenquoten in den kommenden Jahren. Diese Entwicklung sei nur bei stetigem Zuzug in die 19 Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis möglich.

Ihre „Linie der Vernunft“ wollen die Bürgermeisterin und die Bürgermeister in Zukunft entschiedener vertreten und offensiv kommunizieren. Jede Bautätigkeit bedeute Verlust von Natur, der im Zuge der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung auszugleichen sei und darüber hinaus müssten sich Stadt- und Gemeinderatsgremien nicht defensiv für die Bereitstellung von Bauland bei gegebener drängender Nachfrage rechtfertigen oder gar entschuldigen. Die Alternative sei nämlich gleichbedeutend mit Abwanderung vieler jungen Familien und damit des Zukunftspotentials jeder Kommune. Ein solch negativer Weg wäre keinesfalls verantwortbar und die ARGE 10-Region sowie der Landkreis Neumarkt sollen auch in Zukunft eine Wachstumsregion zum Wohle der Menschen bleiben..

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