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Polizei zieht Fazit zum Verlauf der 261. Erlanger Bergkirchweih

24.05.2016 Erlangen.

Zum Ende der 261. Erlanger Bergkirchweih blickt die Polizei auf zwölf einsatzreiche Tage zurück. Im Vergleich zum Vorjahr kam es jedoch insgesamt zu deutlich weniger Straftaten, welche von den Einsatzkräften auf dem Festgelände und während der "After-Bergfeiern" im Bereich der Erlanger Innenstadt aufzunehmen waren.

Erfreulich ist der Rückgang im Bereich der Körperverletzungsdelikte anzusehen. So ereigneten sich dieses Jahr im Vergleich zu 2015 (84 Delikte) insgesamt "nur" noch 63 Fälle. Besonders erwähnenswert ist hierbei die signifikante Abnahme der sogenannten gefährlichen Körperverletzungen, bei denen die Täter ihr Opfer mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges, wie zum Beispiel einem Maßkrug, attackierten. Während im Vorjahr noch 24 solcher Delikte registriert wurden, liegt die aktuelle Zahl bei neun. Davon setzten die Tatverdächtigen in drei Fällen Maßkrüge zum Angriff ein. Glücklicherweise erlitt keiner der Geschädigten schwerere Verletzungen und wie bereits in den zurückliegenden Jahren ist auch heuer wieder festzustellen, dass der Großteil der Tatverdächtigen nicht aus Erlangen stammt.

Während der Festtage ereignete sich lediglich ein Raubdelikt, bei dem ein Mann von zwei Unbekannten angegriffen und seiner Geldbörse beraubt wurde.

Bedauerlicherweise kam es im dichten Gedränge auf dem Berggelände zu mehreren sexuellen Übergriffen (Beleidigungen auf sexueller Grundlage) auf Frauen. Der Polizei gelang es jedoch, sechs Tatverdächtige festzunehmen und es wurde eigens zur Bearbeitung solcher Fälle eine Arbeitsgruppe bei der Kripo gebildet.

Auf Antrag der Polizei erteilte die Stadt Erlangen den tatverdächtigen Personen ein Betretungsverbot für das Festgelände.

Auf dem hohen Niveau des Vorjahres bewegt sich auch dieses Jahr wieder die Zahl der Taschen- bzw. Handtaschendiebstähle. Hier hatten es die Täter insbesondere auf Geldbörsen und Mobiltelefone abgesehen. Trotz zahlreicher Appelle der Polizei, sorgfältig mit Wertgegenständen umzugehen und eines eigens hierzu betriebenen Info-Standes am "Berg", wurden 48 (Vorjahr 49) solcher Diebstähle angezeigt. Hiervon wurden in 28 Fällen den Geschädigten aus am Körper getragenen Taschen / Rucksäcken oder Kleidungsstücken Wertgegenstände entwendet. Bei weiteren 20 Diebstählen hatten es die Täter auf unbeaufsichtigt abgestellte Taschen abgesehen. Zum Teil wurden diese komplett entwendet, in den meisten Fällen waren auch hier nur Mobiltelefone und Bargeld für die Täter von Interesse.

Registrierte die Polizei im Vorjahr noch 40 Fahrraddiebstähle, so wechselten in diesem Jahr lediglich 13 Räder illegal ihre Besitzer. Hierbei ertappte die Polizei fünf Tatverdächtige auf frischer Tat.

Leicht rückläufig ist auch die Anzahl der Sachbeschädigungen. Die Polizei verzeichnete 36 solcher Delikte (Vorjahr 39). In 15 der angezeigten Fälle beschädigten die Tatverdächtigen geparkte Autos. Bei den restlichen 21 Fällen ließen die Täter ihre Aggressionen an den unterschiedlichsten Gegenständen aus. In 15 Fällen gelang es der Polizei, die Tatverdächtigen ausfindig zu machen. Dieses Phänomen ist nach polizeilichen Feststellungen in erster Linie auf den übermäßigen Alkoholkonsum der Bergbesucher zurückzuführen.

Obwohl im Vorfeld Alkoholkontrollen durch die Polizei angekündigt waren, zeigten sich erneut etliche Verkehrsteilnehmer uneinsichtig. So stellte die Polizei insgesamt 42 Auto- bzw. Radfahrer fest, die trotz zum Teil erheblicher Alkoholisierung am Straßenverkehr teilnahmen. Zwei dieser alkoholisierten Verkehrsteilnehmer verursachten dabei einen Unfall. Der "Spitzenwert" mit 2,16 Promille wurde bei einem Fahrradfahrer festgestellt.

Leider gab es auch in diesem Jahr wieder Übergriffe auf die eingesetzten Polizeibeamten. Sieben Personen gingen tätlich gegen Polizisten vor und in weiteren sieben Fällen wurden eingesetzte Polizeibeamte beleidigt.

Im Gegensatz zu den Vorjahren musste die Polizei in diesem Jahr keinen Unfall aufnehmen, bei welchen alkoholisierte Festbesucher durch Stürze zu Schaden kamen.

Auf dem Festgelände sowie in der Innenstadt stellten die Beamten 16 Jugendliche mit erheblicher Alkoholisierung fest und nahmen diese in Gewahrsam. Drei der Jugendlichen mussten daraufhin vom Rettungsdienst in die Kinderklinik gebracht werden, die anderen wurden von ihren Eltern bei der Polizei abgeholt.

Zur Bewältigung des Gesamteinsatzes waren neben der Erlanger Polizei Einsatzkräfte aus dem gesamten mittelfränkischen Bereich eingesetzt. Darüber hinaus unterstützten Beamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei aus Nürnberg und Würzburg die Erlanger Kollegen. Um einen geordneten Ablauf der sogenannten "After-Berg-Feiern" zu gewährleisten, zeigten diese nach dem bewährten Konzept an neuralgischen Punkten Präsenz im Innenstadtbereich.

Während der 12 Festtage waren von den Einsatzkräften etwas über 600 Vorgänge polizeilich zu bearbeiten. Hierunter fallen 403 Anzeigen (Vorjahr 462), 179 auf dem Festgelände und 224 bei den Nachfeiern in der Innenstadt. Die Abarbeitung dieser Delikte wird die Erlanger Polizei noch mehrere Wochen beschäftigen.
 

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