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Medaille für das Kloster Gnadenberg

01.07.2016 Berg.

Für ihren Einsatz um den Aufbau und Erhalt des Klosters Gnadenberg erhielten heute im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Sandra Frauenknecht, Pfarrer Hans Reicherzer und Bürgermeister Helmut Himmler von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Denkmalschutzmedaille 2016. Zur Festveranstaltung in der Säulenhalle waren auch Landrat Willibald Gailler, MdL Reinhold Strobl und die Fachleute für Denkmalschutz am Landratsamt in die Landeshauptstadt gekommen. Gemeinsam mit Gemeinde und Kirche hat Sandra Frauenknecht sich für den Erhalt des ehemaligen Klosters eingesetzt.

Die Medaille wird auf Grundlage von Vorschlägen der Regierungen, Bezirke, Landkreise, Kirchen, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und von Privatpersonen vergeben.

Spaenle machte deutlich: „Die Preisträger haben durch ihren Einsatz für die Denkmalpflege wichtige Spuren der Geschichte bewahrt. Denkmäler sind lebendige Zeugen der bayerischen Geschichte und geben unserer Heimat ein Gesicht.“ Generalkonservator Mathias Pfeil: „Die Projekte zeigen ganz verschiedene Aspekte der Denkmalpflege: Einerseits, dass Denkmalpflege immer dann gelingt, wenn sie ein gutes Miteinander ist. Andererseits verdeutlichen sie die Vielfalt der bayerischen Denkmallandschaft, die regionalen Unterschiede.“

Beide Punkte hat das ehemalige Kloster Gnadenberg mit seiner fast 700-jährigen Geschichte mustergültig vereint. Es wurde 1426 als erstes Birgittenkloster in Süddeutschland gegründet. Diese Gründung stand in enger Verbindung zum Mutterkloster im schwedischen Vadstena, in dem die Ordensgründerin, Birgitta von Schweden, seit 1391 als Heilige verehrt wurde. 1430 kamen die ersten Mönche aus Dänemark in das als Doppelkloster angelegte Birgittenkloster Gnadenberg, ihnen folgten wenige Jahre später die Nonnen. 1479 wurde die Klosterkirche nach Vorbild der schwedischen Mutterkirche fertig gestellt und 1483 geweiht.

Im Dreißigjährigen Krieg zerstörte sie ein Brand bis auf die Außenmauern. Die Ruine der Klosterkirche wurde in den Folgejahren als Steinbruch genutzt. Die Instandsetzung der Konventgebäude dauerte nach einer umfangreichen Vorbereitungs- und Planungsphase zweieinhalb Jahre: Ein Team aus Kunsthistorikern, Archäologen und Restauratoren widmete sich intensiv der Baugeschichte.

Zukunft gesichert

Ziel der Arbeiten war es stets, den historischen Bestand möglichst unverfälscht zu erhalten und dabei zugleich die im Laufe der Zeit erfolgten Veränderungen zu dokumentieren. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist die Zukunft des bedeutenden Baudenkmals gesichert. Eine Ausstellung im Konventbau erzählt heute die Geschichte des Birgittenordens.

Das bereits 1530 säkularisierte Kloster ist heute wieder ein Ort der Begegnung, Sandra Frauenknecht war die treibende Kraft für die Rettung der Klosteranlage, ihr gelang es, die Katholische Kirchenstiftung Sankt Birgitta und die Gemeinde Berg für das Projekt zu gewinnen.

Bürgermeister Helmut J. Himmler hat die Kirchenstiftung großzügig gefördert und tatkräftig unterstützt. Gemeinsam sorgen Kirchenstiftung und Kommune künftig für den Unterhalt der Bauten.
 

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