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JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DER ZIMMERER-INNUNG NEUMARKT

18.03.2017 Neumarkt.

Herr Obermeister Josef Zachmeier begrüßte die zahlreich erschienenen Innungskollegen zur Jahreshauptversammlung.
 
Auch begrüßte er die Referenten des Abends, Herrn Günther Hartmann vom Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks, und Herrn Wolfgang Oechsler, Verkaufsberater der Firma VELUX.
 
Herr Günther Hartmann vom LIV Zimmerer begann mit seinem Referat zum Thema: 
 
„Ressourcenwende – Nur ein weiteres Schlagwort? Oder große Chance für den Holzbau?“
 
Danach sprach Herr Wolfgang Oechsler, Verkaufsberater der Firma VELUX zu den Themen: - Neue Hebehilfe (Kranhilfe) von VELUX, - Neuer Dämmrahmen für harte Unterdächer BGX, - VELUX Services und Garantien
 
Im Anschluss an die sehr interessanten Vorträge, berichtete Herr Obermeister Zachmeier über das abgelaufene Geschäftsjahr 2016.
 
Derzeit sind die privaten Bauherren mit 77 % aller Aufträge weiterhin die Hauptzielgruppe für Zimmerer- und Holzbauunternehmen. Danach folgen die gewerblichen Auftraggeber mit  14 % und die öffentlichen mit 9 % aller Aufträge. Der größte Leistungsbereich des Zimmerer- und Holzbaugewerbes ist das Bauen im Bestand. Knapp die Hälfte des Umsatzes wird über diesen Bereich erwirtschaftet. Danach folgen die Leistungsbereiche Zimmererarbeiten im Neubau und der Holzhausbau. Die Leistungsbereiche Zweckbauten (Kommunal- und Gewerbebau), Ingenieurholzbau und Restaurierung machen den geringsten Teil am Gesamtumsatz der Unternehmen aus.
 
Der Wohnungsbau hat in der Bauwirtschaft gegenüber dem Vorjahr ordentlich zugenommen. Bei 16,1 % der Gebäude haben sich Bauherren dabei für ein Holzhaus entschieden und somit ist die Holzbauquote um einen ganzen Prozentpunkt gestiegen. Diese Entwicklung ist mitunter auch der vermehrten Nachfrage nach Wohnraum für Flüchtlinge zuzuschreiben. 
 
Aufgrund der Zuwanderung durch Flüchtlinge ist seitens der Kommunen dringender Handlungsbedarf gegeben, schnell weiteren günstigen Wohnraum zu schaffen. Dabei scheinen offensichtliche Lösungen wie Containerquartiere oder reine Zweckbaumodule zunächst auf der Hand zu liegen. Diese bieten aber so gut wie keine Nachnutzungs-möglichkeiten und hindern als architektonische „Schandflecke“ die Integration der darin lebenden Menschen in den Kommunen.
 
Den Kommunen sollte daher daran gelegen sein, möglichst kostengünstig und schnell Wohnraum zu schaffen, der langfristig nutzbar ist und das bauliche Erscheinungsbild der Kommunen nicht verschlechtert. Hierbei hat der Holzbau schlüssige Konzepte, welche durch den hohen Vorfertigungsgrad und die flexible Bauweise ideal für diese Herausforderung geeignet sind.
 
Erfolgsanalyse
 
Insgesamt fällt das betriebswirtschaftliche Ergebnis positiv aus. Die Betriebe waren in der Lage, den Bedarf für kalkulatorischen Unternehmerlohn sowie kalkulatorische Miete und Zinsen sowie einen betriebswirtschaftlichen Gewinn zu erwirtschaften. Durch die gute Auftragslage wurden mehr Nachunternehmer als im Vorjahr eingesetzt. Bauleistungen, die mit dem eigenen Personal nicht mehr ausgeführt werden konnten, wurden dabei vermehrt an andere Zimmerer weitergegeben.
 
Ausbildung beugt Fachkräftemangel vor
 
Die Ausbildungsbereitschaft im Zimmererhandwerk ist traditionell sehr hoch und ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % gestiegen. 
 
Die Gesamtzahl der Auszubildenden zum Zimmerer im Bundesgebiet ist damit zum ersten Mal seit 2002 wieder über die Marke von 7.000 Auszubildenden gestiegen. Diese stetig steigende Entwicklung in den letzten 5 Jahren ist im Bauhauptgewerbe einzig bei den Zimmerern zu beobachten.
 
Als Grund für die hohe Ausbildungsquote geben die Zimmerer- und Holzbauunternehmer die langanhaltende gute Auftragssituation an. Ein Teil des hohen Auftragsbestandes kann kurzfristig durch Mehrarbeit der bestehenden Belegschaft und durch den Einsatz von Subunternehmern gedeckt werden. Die Holzbauunternehmer wissen sehr genau, dass man einem Fachkräftemangel mittelfristig gesehen nur durch die Ausbildung begegnen kann und werben aktiv um Schulabgänger.
 
Im Anschluss an den Konjunkturbericht 2016 folgte der Bericht über das Innungsgeschehen im abgelaufenen Geschäftsjahr.
 
Demnach wurden wieder viele Versammlungen und Vorstandssitzungen durchgeführt, auch Seminare, Kurse und Vorträge wurden angeboten, Erste-Hilfe-Kurse und Staplerkurse fanden statt und auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz. So u. a. ein Stammtisch sowie eine Innungsreise anlässlich der Fachexkursion nach Südtirol zur Firma Rotho Blaas in Kurtatsch, Bozen. Die traditionelle Weihnachtsfahrt führte im Geschäftsjahr ins Steigerwaldzentrum nach Oberschwarzach, danach ein Besuch des Baumwipfelpfades in Ebrach mit anschließender Weiterfahrt zum Weihnachtsmarkt nach Schweinfurt.
 
Herr Obermeister Zachmeier informierte die Anwesenden auch über Zusammenkünfte und Tagungen, bei denen die Innung durch seinen Stellvertreter, Herrn Deß, und ihn vertreten wurde.
 
Auch über das Ausbildungs- und Prüfungswesen wurde berichtet, so auch, dass 28 neue Berufsausbildungsverträge abgeschlossen wurden.
 
Nach diesen Ausführungen folgte der Bericht der beiden Rechnungsprüfer, die einstimmige Genehmigung der Jahresrechnung 2016 - vorgestellt durch Herrn Geschäftsführer Sebastian Meckl - und damit die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung.
 
Als letzter Tagesordnungspunkt stand „Verschiedenes – Allgemeine Aussprache“ auf dem Programm und im Anschluss daran bedankte sich Obermeister Zachmeier bei allen, allen voran den Herren der Vorstandschaft, für die gute Zusammenarbeit und wünschte sich für das neue Jahr eine weiterhin tatkräftige Mitarbeit, damit auch in Zukunft wieder Positives vom Berufsstand Zimmerer berichtet werden kann.
 
 
Foto: Sebastian Meckl, Kreishandwerkerschaft Neumarkt
 
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