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Hauptdarsteller auf der Krippenbühne haben ihren Platz eingenommen

26.11.2021 Neumarkt.

Schon einige Tage vor dem Ersten Advent haben zwei der Hauptdarsteller auf der Krippenbühne ihren Platz eingenommen. Die Vorstellung zeigt die Verkündigung.



Der Evangelist Lukas schreibt darüber: „ Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.“

Die barocken Erzengel werden übrigens als "hohe Engel" und "Angesichtsengel" bezeichnet, weil sie Gott so nahe stehen sollen. Als Engel-Herolde gleichen sie dem irdischen Reichs-Herold der Kaiser. Engel als Herolde werden oft ohne Flügel dargestellt. Auch der Engel der Münsterkrippe tritt flügellos auf.

Ihre Kleidung ist aus der römischen Militärkleidung abgeleitet. Sie tragen kniehohe Kohortenstiefel oder Gamaschen aus leuchtendem Brokat und sind an dem stilisierten Harnisch, den zungenförmigen "Zaddelschürzen" und dem römischen Kurzrock zu erkennen. Diese Kostüme trugen die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als "Himmlische Läufer" das Nahen der Götter ankündigten. Die barocken Krippenfiguren hatten dort ihre Vorbilder.

Die Münsterkrippe ist in der Region die einzige barocke Jahreskrippe mit Wurzeln weit bis zurück ins 17. Jahrhundert. Die Köpfe wurden vor Jahren auf dem Dachboden der Sakristei gefunden, offenbar aussortierte Reste der barocken Krippe aus der Frühzeit der jesuitischen Gegenreformation.

Es handelte sich dabei vermutlich um jene Krippenteile, die repariert werden mussten - und deswegen unter dem Dach zwischengelagert wurden. Die gut erhaltenen Figuren haben dagegen den Bombenhagel zum Ende des Zweiten Weltkrieges nicht überstanden.

Foto / Text: Josef Wittmann  „Krippenkümmerer“

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