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Genuss für das O’wei-Publikum

04.04.2022 Oberweiling.

Finnische Melancholie, gepaart mit tschechischer Virtuosität durfte das erlesene O’wei-Publikum am vergangenen Samstag genießen, als Martti Mäkkelä zusammen mit dem Geiger Pavel Cingl sein Debüt in der Kneipenbühne gab. Die beiden sympathischen Musiker beeindruckten mit gefühlvollem und perfektem Zusammenspiel – immerhin konzertierten sie zusammen das erste Mal wieder in Deutschland; nach langer Pandemie-bedingter Zwangspause.
Während Pavel seiner mit großem Ton gespielten Geige verschiedene Effekte unterlegte, die sonst E-Gitarristen vorbehalten sind, brachte Martti auf zwei Gitarren und einer irischen Bouzouki klangliche Farbenpracht ins Spiel. Dazu sang er mit angenehmem Timbre seine gefühlvollen Lieder.

Martti Mäkkelä hatte eine Menge ergreifender Geschichten zu erzählen, etwa die, als er sich in Frankreich am 13. November 2015 in der französischen Provinz bei einem Auftritt darüber ärgerte, dass in der zweiten Hälfte seines Konzertes sein komplettes Publikum nur noch am Handy hing – er konnte ja nicht wissen, dass soeben im Pariser Bataclan-Theater ein verheerender Terroranschlag passiert war.

Während einer Konzerttournee von Finnland durchs Baltikum, über Polen und Tschechien nach Deutschland hatte er in Riga vor Jahren einen Kriegsalptraum – bei seiner Reise in eine Stadt nahe der Belarussischen Grenze begegnete ihm zudem ein Militär-Konvoi. Aber damals tröstete er sich damit, dass ja wirklich niemand in Europa einen Krieg anfangen würde …

Ebenso intensiv wie seine Erzählungen, die einen hin und wieder zu Tränen rühren konnten, waren seine Lieder – sein „Folk Noir“ ging unter die Haut, vom ersten bis zum letzten Moment eines außerordentlichen Konzerts, das vom Publikum mit mehreren Zugabeforderungen goutiert wurde.

Foto: Golly Hertlein

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