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Gaffen geht gar nicht: Appell der Feuerwehr nach Unfall

01.11.2021 Neumarkt.

Am Sonntagmittag rückte die Feuerwehr Neumarkt i.d.OPf. zu einem Verkehrsunfall in die Altdorfer Straße aus. Eine unfallbeteiligte Person wurde beim Eintreffen der ehrenamtlichen Kräfte bereits durch Ersthelfer am Straßenrand versorgt. Die Ersthelfer hatten mit der Erstversorgung der Person bereits hervorragend und vorbildlich reagiert. Leider hatte die spektakulär aussehende Unfallsituation aber auch zahlreiche Schaulustige an die Unfallstelle gezogen. Zum Schutz der zu versorgenden Person vor neugierigen Blicken wurde eine mobile Sichtschutzwand aufgebaut, die die Feuerwehr Neumarkt i.d.OPf. seit kurzen auf dem Löschgruppenfahrzeug mitführt.


 
Anhand dieses beispielhaften Einsatzsituation möchte die Feuerwehr Neumarkt mit dem Slogan „Gaffen geht gar nicht“ daran appellieren, die Persönlichkeitsrechte der Unfallbeteiligten zu wahren und Gaffen zu unterlassen. Immer wieder tummeln sich bei Unfällen gerade im innerstädtischen Bereich aber sogar auch auf Autobahnen neugierige Gaffer. Ihre Pietätlosigkeit löst bei Einsatzkräften und Betroffenen Empörung aus, so Daniel Gottschalk, Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Nicht selten verursacht deren Sensationslust außerdem kilometerlange Staus auf Autobahnen.
 
Wer bei Unfällen oder in Situationen, in denen andere Menschen in Not sind, keine Hilfe leistet, kann mit einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe bestraft werden. Die Strafen drohen auch, wenn andere Hilfeleistende und Rettungskräfte behindert werden. Gaffer, die Verletzte und verunglückte Fahrzeuge fotografieren oder filmen, müssen ebenso mit einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe rechnen. Es ist dabei egal, ob die gefertigten Aufnahmen weitergegeben oder veröffentlicht werden. Entscheidend ist allein deren Anfertigung, die laut § 201 a Strafgesetzbuch "die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt".
 
Die Feuerwehren appellieren daher „Gaffen“ jeder Art zu unterlassen und hoffen, dass der Einsatz mobiler Sichtschutzwände zukünftig die absolute Ausnahme bleiben kann.
 
Foto: Daniel Gottschalk

 

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