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Altdorfer Quartett „Giftwood“ brillierte in Oberweiling

Nach „Raith“ gleich ein zweites Highlight in der jungen Saison der Kneipenbühne: Am vergangenen Samstag spielte das Altdorfer Quartett „Giftwood“ im Klassenzimmer der „Alten Schule“. Jörg Szameitat und Mike Kolb, zwei Vollblutmusiker, die man getrost als das Perpetuum Mobile der Band bezeichnen kann, bestachen wie so oft zuvor – immerhin waren sie schon zum sechsten Mal im O’wei’ – mit ihrem hinreißend schönen zweistimmigen Gesang, der in jedem Moment an „Simon & Garfunkel“ erinnerte. Und das schafften sie, ohne das legendäre Folk-Rock-Duo zu imitieren; ein Kunststück, das nur mit tief empfunden eigenen Texten und blitzgescheiter Musik zu stemmen ist. Dass diese Glanznummer gelingen konnte, lag aber auch nicht zuletzt an den beiden Begleitmusikern Wutschgo (Bass) und Wolfgang März (Schlagzeug), die mit perfekt sitzenden Grooves das außergewöhnliche und mutige Singer/Songwriter-Projekt unterstützten.

Dass die beiden Liedermacher Kolb und Szameitat ihre Mitmusiker extra für den Auftritt in Oberweiling als „Wolf-Gäng“ bezeichneten, liegt daran, dass alle Beteiligten außer Jörg und Mike „Wolfgang“ mit Vornamen heißen, auch der Gastmusiker und Neue im Team, der ausgezeichnete Tastenmann Wolfgang Völkl. Viel Gefühl und – als Gegengewicht – akribisch ausgeklügelte Arrangements, die natürlich auch Bass und Schlagzeug und den bislang nur für musikalische Sahnehäubchen zuständigen Pianisten/Keyboarder/Akkordeonspieler betrafen, bestimmten das begeisternde Gesamtbild der Gruppe, die auf ihre Texte durchaus stolz sein kann: Zum Beispiel „Willkommen, kleiner Flüchtling, hier ist deine neue Heimatstadt. Dies ist dein neuer Zufluchtsort, wo du so frei sein kannst wie ein Luftzug“ ist ein älterer Song, dessen Inhalt hier und heute jedoch unmittelbare Aktualität erfährt. Dafür gab’s viel Beifall aus dem Publikum – und am Ende mehrere Zugabe-Forderungen, die bravourös befriedigt wurden.

Foto: privat

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