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50 Jahre „Jugend forscht“: Gewinner des Landeswettbewerbs Bayern stehen fest

28.03.2015 Neumarkt, Regensburg.

Gruppenfoto mit den Siegern des Landesentscheids und den Juroren.

Die Jubiläumsausgabe des „Jugend forscht“-Landeswettbewerbs Bayern ging mit Ehrung der Preisträger zu Ende. Ein Forscherteam aus Neumarkt wurde beim 50. Geburtstag des Wettstreits der Nachwuchsforscher errang den ersten Platz im Fachbereich Arbeitswelt.

Die Sieger des 50. Wettbewerbs „Jugend forscht“ Bayern stehen fest. Am Freitagmittag fand die feierliche Preisverleihung im Vielberth-Gebäude an der Universität Regensburg statt. Organisator und Ausrichter war das „Jugend forscht“-Patenunternehmen Bayernwerk. In den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik
wurden die jungen Tüftler und Wissenschaftler ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich 89 Teilnehmer mit 56 Projekten qualifiziert.

Preisverleihung Freitag: Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, Daniel Seidler, Tim Poulet, Paul Keckl und Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Reimund Gotzel. (Fotos: Bayernwerk AG)

Der 18-jährige Paul Keckl, der 17-jährige Tim Poulet und  der 18-jährige Daniel Seidler aus Neumarkt wurden mit ihrem Projekt „Schlagzahlenpistole“ bei der diesjährigen Jubiläumsausgabe des „Jugend forscht“-Landeswettbewerbs Bayern mit dem ersten Preis im Fachbereich Arbeitswelt ausgezeichnet. Die Auszubildenden der Europoles GmbH und Co. KG sowie der Pfleiderer Neumarkt GmbH haben sich damit für den Bundeswettbewerb qualifiziert. Außerdem bekamen sie beim 50. Geburtstag des Wettstreits der Nachwuchsforscher den Sonderpreis des Lions Club Pfaffenhofen/Hallertau für Arbeitsschutz verliehen.

In ihrem Projekt wollen die Oberpfälzer Azubis die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessern, nachdem sich ein Kollege von ihnen beim Prägen von Schlagzahlen in Metallteile verletzt hatte. In der Metallindustrie werden Schlagzahlen verwendet, um Buchstaben und Zahlen mit einem Hammer in Stahl zu schlagen. Dieser Stahl ist zumeist sehr robust, also ist ein sehr kräftiger Hammerschlag notwendig. Da der Hammer mit den Händen gehalten wird, besteht jedes Mal das Risiko, sich zu verletzen. Die jungen Tüftler kamen auf die Idee, ein Arbeitsgerät zu entwickeln, das sicher, schnell und unkompliziert ist. So entstand die Schlagzahlenpistole. Sie besteht aus einem Pneumatikzylinder, der mit einem Gewicht versehen ist. Dieser übt Druck auf die Schlagzahlen aus, die in einer Art Revolvertrommel fixiert sind. Die Arbeit der Jungforscher baut auf einem älteren „Jugend forscht“-Projekt auf. Eine frühere
Auszubildenden-Forschergruppe von Pfleiderer hatte vor ein paar Jahren versucht, einen elektronischen Prototyp zu entwickeln. Dieser konnte jedoch nicht ausreichend Kraft übertragen, um die Ziffern auf dem Stahl lesbar zu machen. Mit dem System des
Pneumatikzylinders können die Zahlen nun mühelos ins Metall geprägt werden. Die komplette Organisation des bayerischen Landesentscheids übernahm das langjährige Patenunternehmen des Wettbewerbs, das Bayernwerk. Der Vorstandsvorsitzende des Bayernwerks, Reimund Gotzel, sagte bei der Preisverleihung: „Forschung und Entwicklung sind maßgebliche Faktoren für unsere Zukunft. Deshalb sollten wir schon bei jungen Menschen das Interesse und die Lust am Forschen wecken. ‚Jugend forscht‘ ist da eine beispielhafte Erfolgsstory.“ Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Georg Eisenreich, meinte: „Die Teilnehmer haben mit Begeisterung ihre eigenen Ideen verwirklicht. Sie haben dadurch auch für ihr späteres Leben entscheidende Kompetenzen gestärkt: Leistungsbereitschaft, Kreativität und Durchhaltevermögen.“

In Bayern haben an den zuvor veranstalteten Regionalwettbewerben 825 Schüler, Studenten und Auszubildende an „Jugend forscht“ teilgenommen. Dazu kommen noch 1124 Teilnehmer bei „Schüler experimentieren“, dem Wettbewerb für Jugendliche unter 15 Jahren. Deutschlandweit haben sich zur Jubiläumsrunde insgesamt 11502 Teilnehmer für beide Wettbewerbe angemeldet. Elf Projekte überzeugten die Jury
derart, dass sie einen ersten Preis erhielten und sich für den Bundeswettbewerb qualifizierten. Dieser findet im Jubiläumsjahr vom 26. bis 30. Mai in Ludwigshafen statt.

Im Jahr 1965 hat der damalige Chefredakteur des Stern, Henri Nannen, „Jugend forscht“ ins Leben gerufen. Seit seiner Gründung vor genau 50 Jahren hat sich der Wettbewerb der Nachwuchsforscher im Bereich Naturwissenschaft und Technik zum größten dieser Art in ganz Europa entwickelt.

Mehr Infos zum Landeswettbewerb Bayern, eine Liste der Sieger und Preisträger sowie Reportagen über ehemalige „Jugend forscht“-Sieger finden Sie unter www.jugend-forscht-bayern.de.

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