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Fortschritt für die Medizintechnik:

21.03.2022 Parsberg.

Projekt CTC-Med am Campus in Parsberg gestartet

Vor kurzem erreichten den Technologie Campus Parsberg-Lupburg erfreuliche Nachrichten: Die Bayerische Forschungsstiftung hat den Antrag für das Forschungsprojekt CTC-Med bewilligt und fördert es in Höhe von über 410.000 €. Im Projekt CTC-Med werden innerhalb der kommenden drei Jahre die Grundlagen für das absorberfreie Laserschweißen von transparenten Kunststoff-Bauteilen mit hohen qualitativen Anforderungen erforscht. Das ist besonders in der Medizintechnik von großer Bedeutung: Zahlreiche Produkte wie z.B. Spritzen oder Einwegtests werden aus solchen Kunststoffen hergestellt. Die Produktion erfolgt in großen Stückzahlen und stellt hohe Anforderungen an Präzision, Sicherheit und Sauberkeit an die Fertigung.

Beim Laserschweißen von Kunststoffen werden üblicherweise die beiden zu fügenden Teile im Überlapp verbunden. Dabei ist der obere der beiden Bauteile für den
Laserstrahl durchlässig, während der untere mit Zusätzen versehen ist, um die Laserstrahlung zu absorbieren. „In der Medizintechnik sind diese absorbierenden
Zusätze jedoch oft störend“, erklärt Prof. Dr. Stefan Hierl, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung am Campus. „Im Rahmen des Forschungsprojekts wird auf diese Zusätze verzichtet und die Absorption der Laserstrahlung durch eine geeignete Laserwellenlänge und Strahlformung erzeugt.“ Die Prozessführung ist
hierbei allerdings ausgesprochen kritisch und für einen Großserieneinsatz noch nicht geeignet. Das Projekt CTC-Med dient daher der grundlegenden Erforschung der unterschiedlichen Einflussgrößen wie z.B. Strahlformung, Laser-Leistungsdichteverteilung, Spannkrafteinleitung auf die Qualität der Schweißnaht etc.

Mit im Projektteam sind Kooperationspartner, die durch ihre Projektbeteiligung ebenfalls von der Förderung der Forschungsstiftung profitieren und einen wertvollen
Beitrag zum Projekt leisten. Der Schweißanlagenhersteller Evosys Laser, der Hersteller von Laser-Optiken AdlOptica sowie Gerresheimer, Hersteller von
Medizintechnik-Produkten aus Kunststoff, arbeiten hier Hand in Hand mit dem Projektteam von Prof. Dr. Hierl am Technologie Campus in Parsberg. Gemeinsam werden eine Multispot-Laseroptik, ein neuartiges Spannsystem und die Schweißbauteile selbst so aufeinander abgestimmt, dass eine optimale Prozessführung und eine künftig effiziente, serielle Produktion ermöglicht werden.

Durch die im Forschungsprojekt CTC-Med gewonnenen Erkenntnisse kann die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von betreffenden Unternehmen dieser Branche gestärkt und Arbeitsplätze insbesondere in Bayern durch innovative Produkte gesichert werden.



Das CTC-Med Projektteam traf sich am Campus zum Projektauftakt (v.r.n.l.): Prof. Dr. Stefan Hierl, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung am Campus, Dr. Alexander Laskin, Fa. AdlOptica Optical Systems GmbH, René Geiger, Fa. Evosys Laser GmbH, Dr. Bernhard Schmitt, Fa. Gerresheimer Regensburg GmbH und Frederik Maiwald, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Hierl. Foto: Technologie Campus Parsberg-Lupburg; Melanie Baier

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