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Musikkabarett und Comedy aus der Oberpfalz begeistert in der Kneipenbühne

16.04.2018 Velburg.

Wuffi Kamm – Träger des Oberpfälzer Kabarettpreises und der „weltweit einzige Kammediant“ – überzeugte im vergangen O’wei-Konzert mit großem musikalischem Können und einer enorm sympathischen Ausstrahlung. Dazu kamen schauspielerische Fähigkeiten, die sich in einer oft umwerfend komischen Wandlungsfähigkeit und Sprachgewandtheit ausdrückten. Ob als Essener Tourist im Land der Weißwurst, ob als g’scherter, etwas einfach geschnitzter Oberpfälzer namens Sepp Kraus, ob als neuer (indischer) Pfarrer in der Gemeinde oder auch als er selbst: immer überzeugte er und evozierte eine Lachsalve nach der anderen.

Im Vergleich zu seinem Debütauftritt vor etwa anderthalb Jahren hat sich Wuffi Kamm verbessert: nicht um hundert Prozent, denn das hieße ja, dass er doppelt so gut geworden wäre. Nein. Die Steigerung beträgt mindestens zweihundert Prozent. Zwar befindet sich der „iCross4“-Sketch noch immer im brandneuen Programm; allerdings jetzt derart verfeinert, dass die Szene nun wirklich zum Brüllen ulkig wirkt. Einst vom Kraus-Sepp vorgestellt, wird das klerikale Kommunikationsmittel nun auf subtile Weise von Pfarrer Ranga präsentiert, in dessen Rolle Kamm mit minimalistischen Untensilien zu schlüpfen weiß – eine schwarze Perücke, eine Brille und ein Lätzchen, das einen Talar andeutet, reichen ihm – dazu kommt ein überzeugend gebrochenes Deutsch.
Das ist bei Weitem nicht alles, was Kamm „drauf hat“: er kann sein Publikum mühelos zum Mitsingen bewegen, er persifliert mit „depressiver Oberpfälzer Zwangspoesie“ die Schnappatmung der Schlagersängerin Nena, er erinnert mit dem Song „Sex in der Speis“ an Carlos Santana, er ist ein wortgewandter Schnellsinger und hat einen zum Niederknien authentischen eins-und-drei-Mitklatsch-„Hit“ im Repertoire. Und wenn es etwas Ähnliches gäbe wie die (unsäglich chauvinistische) Fernsehsendung „Ladies Night“ – für Gentlemen, versteht sich: Wuffi wäre der Mann!

Foto: Heike Kindl

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